Joseph Ratzingers Interpretation von

"Auferstanden von den Toten"

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Musik: Giuseppe Verdi, Requiem, Leonard Bernstein, London Symphony Orchestra and Chorus, 1970.
Text des Videos

"Auferstanden von den Toten" besteht - so versuche ich Ratzingers Ausführungen zu verstehen - aus 3 Teilen.

• Der erste Teil handelt von unserer inneren Sehnsucht nach Göttlichem. Sie ist stärker als unser Wille zu leben. Im Christentum wird sie "Liebe" genannt.
• Der zweite Teil beschreibt, wie fremd uns Freunde auf ihrem Weg zu Gott werden.
• Der dritte Teil zeigt unter anderem, wie wir im Christentum diese Entfremdung verstehen, aufnehmen und überwinden können.

Der anspruchvollste Teil ist der erste. Ihn sehe ich musikalisch mit den Sätzen Requiem und Kyrie Eleison von Verdis Requiem verwandt.

Weil sie inhaltlich zusammengehören sind, stelle ich Teile 2 und 3 auch musikalisch zusammen dar mit

• Lux Aeterna, dem Gebet und endlich jubilierenden Libera Me,
• und anschließender Rückkehr zum stillen, ob unserer begrenzten Fähigkeiten flehentlichen Kyrie Eleison, dem Lux Eterna und dem Libera Me.

Mit dieser Rückkehr möchte ich hinweisen auf unsere immer neuen Versuche näher zu Gott zu kommen (Libera Me).

Die Wiederholung in der Abschluss-Sequenz möchte - Joseph Ratzinger folgend - im Sinne der Stoa und der Wissenschaften den Zusammenhang von Vernunft und Liebe formulieren helfen:

• intuitiv erkennen wir Urbilder der Schöpfung,
• intuitiv finden wir im christlichen Sinne zur Liebe.

Reine Vernunft setzt erst ein, nachdem wir zu den Urbildern Zugang gefunden haben. Während wir allerdings unsere Intuition kraft unserer Vernunft in Worte fassen, verlieren wir schon wieder den Kontakt zu den Urbildern.

Johannes Kepler, Carl Gustav Jung und Wolfgang Pauli nennen die Urbilder "Archetypen".

Version: 4.4.2023
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Jochen Gruber