Es sind nicht die Dinge an sich, die uns beunruhigen,
es ist das, was wir Ÿber die Dinge denken:
Stoa und Pantheismus
Gott als Logos der Welt - Theater als Gottesdienst
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als .mov in hšherer Auflšsung
AuszŸge und Interpretation von Wolfgang Weinkaufs "Die Philosophie der Stoa" (Reclam 2018)
- Vorstellung des Organischen, des sich selbst erhaltenden, stabilisierenden Kosmos, im Speziellen: Gaia
- Kosmopolitismus (grundsŠtzliche Gleichwertigkeit aller Menschen)
- Die Rechtsordnung der menschlichen Gesellschaft muss der natŸrlichen Gesamtordnung entsprechen und ist erst dadurch legitimiert.
- Homologie bedeutet: das Handeln ist in †bereinstimmung mit der Vernunft und dadurch auch mit der Natur
- Das Recht besteht von Natur aus und nicht durch menschliche Setzung. Dieses Naturrechts ist ein Analogon zu den Naturgesetzen.
- Das, was von Natur ist, ist gut, weil schon sehr lange stabil (z.B. die Naturgesetze).
- Die menschliche Vernunft, die Teil der Gesamtvernunft ist, soll die innere Ordnung des Kosmos begreifen, die wiederum von der Allvernunft geschaffen wurde.
- WŠhrend
- der religišse Mensch (homo religiosus) das Instrument der Selbstverherrlichung der Gottheit ist,
- dient der aus dem schŸtzenden Mythos herausgefallene philosophische Mensch (homo philosophicus) der Selbstbegegnung des Logos.
- Die deutsche AufklŠrung des 18. Jhds hat solche stoischen Prinzipien Ÿbernommen (z.B. Kant).
- Forderung des Handelns nach den Gesetzen der Natur,
- ein Leben aus der Pflicht: Christian Grave von Friedrich II beauftragt, Ciceros "de officiis" (in Anlehnung ans Griechische auch Katechismus genannt) zu Ÿbersetzen und als SchullektŸre einzusetzen.
Wir leben in einem Raum mit den 3 Dimensionen
- Logik (Mathematik als Lehre von Strukturen oder Mšglichkeiten, die unabhŠngig und daher auch noch vor z.B. Materie und Energie existierten: https://www.youtube.com/watch?v=8CBZy8E-eDM)
- Physik (Lehre von der Natur, z.B. Materie und Energie)
- Ethik (Lehre vom Menschen) mit den Teilen
- Werte-Definition,
- Liebe fŸr die Werte und Verlangen nach ihnen - Ordnung und Ma§ bei dieser Liebe,
- praktische Umsetzung der Liebe.
Cicero:
- Logik und Physik sind Tugenden, weil sie uns in Einklang mit dem sich selbst stabilisierenden Kosmos bringen.
- Ohne die Orientierung, die diese Disziplinen (Mathematik, Physik) bieten, d.h. ohne Ratio,
- geraten wir in eine IrrealitŠt (in eine Naturferne, in einen Gegensatz zur Natur), die keinen Platz in der Natur hat. In dieser Wahnwelt handelnd, setzt der Mensch die Natur auf einen unvorhersehbaren Weg.
- verlassen wir die Nische, die Gaia uns bietet.
Was immer von den drei Teilen (a - c) der Ethik fehlt, beeintrŠchtigt auch das †brige.
- Denn was nŸtzt es,
- wenn du alles richtig beurteilst (a),
- in deinem Verlangen (b) aber zu heftig bist?
- Was hilft es,
- den Trieb zu unterdrŸcken und die Begierden unter Kontrolle zu halten (d.h. ein angemessenes Engagement zu haben, b) ,
- wenn du bei deinem Handeln den richtigen Zeitpunkt verpasst und nicht wei§t, wann, wo und wie etwas getan werden muss?
Philosophie (Liebe fŸr die Weisheit) und Sittlichkeit (Einklang mit den Gesetzen der Mathematik, Physik und Ethik) gehšren zusammen.
(Anders als die platonische und aristotelische Philosophie) entwirft die Stoa ein geschlossenes Gesamtsystem, in dem das Gšttliche und die Natur (physis) eine Einheit bilden, also
- die Beschaffenheit des Kosmos,
- das Wirken des Schicksals,
- der Sinn der "Weissagung" (Aussagen von Weisen, also Menschen, die sich in den RŠumen 1 - 3 auskennen. Johannes Kepler bezeichnet sie (und sich) als "Priester am Buch der Natur"),
- die Erde und ihre Všlker,
- der Charakter der Materie und der Energie.
Gšttliche Gesetze ordnen die VorgŠnge in einem so hohen Ma§e, dass man
- die VorgŠnge selbst als gšttlich bezeichnen kann,
- Welt und Gott kaum unterscheidbar sind (Pantheismus).
Ursprung und Evolution:
- am Anfang stehen zwei Prinzipien
- Geist, auch bekannt als
- Logos,
- in der Bibel "das Wort",
- Sprache,
- Vernunft,
- Seele,
- Gottheit,
- Mathematik,
- Materie.
Die Materie wird durch Logos geformt. Der Kosmos ist eine Synthese aus Geist und Materie.
Stoischer Urknall
- Die Materialisierung des Logos als Bedingung seiner Wirkung geschieht durch das Feuer, das als kosmischer Urstoff das Weltall formt.
- Durch das Feuer wird auch ein kosmischer Zyklus von Entstehung und Untergang bestimmt.
- Eusebius von CŠsarea: Das gesamte Weltall geht in bestimmten Perioden in Feuer auf, um sich dann aufs neue wieder zu bilden (Beispiel: Sodoma und Gomarrha).
- Das Urfeuer ist wie ein Same, der alle GrŸnde und Ursachen dessen, was ward, wird und werden wird, in sich birgt. In der Verflechtung (Mathematik) und naturgesetzlichen (physikalischen) Folge dieses Verlaufs besteht das Wissen und die Wahrheit und das unentrinnbare und unauswechliche Gesetz der Welt.
Version: 23.9.2020
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Jochen Gruber