Endlager für hochradioaktiven Abfall:
Geologisch/geochemische Probleme und IT-basierte Lösungswege
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(--> Langfassung von Kapitel 1)
Zusammenfassung
Trotz Forschung über viele Jahrzehnte sind wir nach meiner Überzeugung immer noch außerstande, die nichtlineare Dynamik des geologisch/geochemischen Systems angemessen zu verstehen und zu modellieren. Das gilt insbesondere für die deutsche Endlagerforschung, die auf dem Stand der amerikanischen vom Ende der 1980er Jahre ist.
Die Nichtlinearitäten erzeugen selbstorganisierte Strukturen in Raum und Zeit. Auf Grund der mir zugänglichen Publikationen ist nicht zu erwarten, daß sie bisher unter Kontrolle sind. Beispiele sind periodische Barrierebrüche oder Schockwellen. Letztere werden zu sekundären HLW-Lagerstätten, deren Orte wir nicht vorhersagen können.
Eine umfassende Informationstechnologie-gestützte Öffnung in die fachliche -ebenso wie in die allgemeine- Öffentlichkeit ist seit einigen Jahren sowohl in der Wissenschaft als auch in der Politik entwickelt worden und kann leicht in die deutsche Endlagerforschung und -Entwicklung übernommen werden. Die intensivierte Rückkopplung der Diskussion führt nach Ansicht von Internettheoretikern zu einer vorher nicht erkennbaren Erleichterung und Verbesserung der Arbeit.
Die Vorgänge um den Zusammenbruch der Asse zeigen, daß Geowissenschaftler, die nachgeordneten Techniker und die Verwaltungsstruktur bei Fehleinschätzungen zivilrechtlich nicht -wie Firmen im Rahmen des Verbraucherschutzes- herangezogen werden können. Eine frühzeitige Öffnung der Endlagerforschung in soziale Medien und Crowdsourcing (z.B. in Wikis) kann über diese Informationstechnologie-gestützte Verbreiterung der Basis und Steigerung der Forschungsqualität das Problem der fehlenden Haftung weitgehend entschärfen.
1. Unzureichende Modelle
In einem wissenschaftlich-technischen Gebiet mit gravierenden Unsicherheiten kann ein Großteil der Aussagen nur als
formuliert werden.
Gut funktionierende Beispiele dafür sind
und darin die vollen Texte der Konferenzbeiträge, z.B.
http://accelconf.web.cern.ch/accelconf/p07/HTML/AUTHOR.HTM
http://accelconf.web.cern.ch/accelconf/p07/PAPERS/TUPMN013.PDF
"Der niederländische Wissenschaftsverlag Elsevier hat das Forschernetzwerk Mendeley übernommen. Die Mitteilung nannte keine Kaufsumme. Wie Techcrunch berichtet, soll der Preis zwischen 69 und 100 Millionen US-Dollar liegen. Alle Mitarbeiter von Mendeley sollen dem Bericht zufolge zu Elsevier wechseln.
Für die Nutzer soll sich nichts durch die Übernahme ändern, heißt es seitens Mendeley - außer dass der angebotene Cloud-Speicher für jeden Nutzer nun verdoppelt werden solle, bei den kostenlosen Accounts etwa auf 2 GByte. Das Startup Mendeley wurde 2008 gegründet und konnte laut Techcrunch erst kürzlich rund 12 Millionen an Wagniskapital einsammeln. Mendeley bietet Wissenschaftlern eine Online-Plattform, um ihre Forschungsarbeiten und Zitationen zu verwalten, sich mit anderen zu vernetzen, Forschungsergebnisse zu teilen und bei Projekten zu kollaborieren. Die Mitgliederzahl soll derzeit bei rund 2,3 Millionen liegen.
Ebenso betonte man bei Mendeley, dem Open-Access-Leitbild in der Wissenschaft treu bleiben zu wollen. Der gegenteilige Verdacht liegt nahe, ist doch der Elsevier-Verlag wegen seiner Preispolitik bei Wissenschaftsjournalen immer wieder im Kreuzfeuer der Kritik. So gab es unter anderem einen Boykottaufruf gegen den Verlag, der in der wissenschaftlichen Community weltweite Resonanz erreichte - vor allem unter Mathematikern und Naturwissenschaftlern." (axk, Quelle: heise online, Elsevier schluckt Forscher Netzwer Mendeley, 9.4.2013)
"... Laut [ResearchGate] nutzen mittlerweile mehr als drei Millionen Menschen das Netzwerk. Die Mehrheit kommt aus Amerika, Deutschland, Großbritannien sowie aus Indien. Zwar sind Portale wie Academia, BiomedExperts, Mendeley oder Nature Network in mancherlei Hinsicht ähnlich gestrickt, doch gibt es entscheidende Unterschiede. ... Kollegen, die sich stärker vernetzen möchten, melden sich kostenfrei bei ResearchGate an. Neben den üblichen Basisdaten müssen sie nachweisen, für eine bekannte Organisation zu arbeiten - über ihre dienstliche E-Mail-Adresse. Anschließend lassen sich Publikationen und Arbeitsgebiete dem eigenen Profil zuordnen. Über einen Live Feed sehen Mitglieder, was sich in ihrem Netzwerk so tut, etwa neue Fragen oder Antworten. ..."
"... Wer keiner bekannten Forschungseinrichtung angehört, muss draußen bleiben. Ein freier Zugang, auch für Laien, gilt jedoch als Grundvoraussetzung für Open Access. ..."
Quelle: Michael van den Heuvel, "Open Science: Facebook für Forscher", DocCheck News, 6.9.2013.
Diskussionen über soziale Netzwerke in der Wissenschaft:
"Es haben sich mittlerweile in beachtenswerte akademische Netzwerke entwickelt, wie beispielsweise Mendeley beweist. Innerhalb dieses wissenschaftlichen Recherche-Netzwerks befinden sich nach Angabe der Macher fast 100 Millionen wissenschaftliche Beiträge. Auch Blognetzwerke wie ScienceBlogs haben sich in den vergangenen Jahren zu einer festen Größe im wissenschaftlich interessierten Netz entwickelt. Zudem macht die Open-Access-Bewegung immer wieder Schlagzeilen mit der Forderung, wissenschaftliche Ergebnisse frei zugänglich zu machen und es so jedem Nutzer zu ermöglichen, Forschung nachzuvollziehen und weiterzuentwickeln. Durch diese Offenheit würde Kollaboration und somit Innovation innerhalb der Wissenschaft möglich, so die These.
Welchen Erfolg haben diese Bewegungen? Was gibt es darüber hinaus für neue, umfassendere Modelle im Bereich Open Science und Open Research und schaffen es die neuen Ansätze, das bisherige, eher geschlossene System wissenschaftlicher Strukturen zu verändern? Wie könnte eine Wissenschaft 2.0 aussehen?"
Quelle: Offene Forschung und vernetztes Wissen, Breitband, Deutschlandradio Kultur, 29.6.2011.
1.1 Warum die Forschung zur nuklearen Endlagerung noch nicht in einem Endlager umsetzbar ist.
Zu (a): Nur ein Zusammenwirken von Geologie und Geochemie kann hochradioaktiven Abfall über Jahrtausende von der Biosphäre isolieren. Das gewaltige Ausmaß der ungelösten geochemischen Probleme wird erkennbar in Boxes 2, 7 & 8, 9 aus dem Report vom October 2009 des Committee on Radioactive Waste Management, eines britischen Arbeitskreises, der dem deutschen Arbeitskreis "Auswahlverfahren Endlagerstandorte" (AkEnd) ähnlich ist (GDF in den Boxes ist die Abkürzung für Geological Disposal Facility, Cache des Reports).
Wie jedes nichtlineare System zeigt auch das nichtlineare geologisch/geochemische System des Endlagers abrupte Änderungen seines Verhaltens. Jenseits unseres kleinen zeitlichen Erfahrungshorizonts (formuliert in geologischen Modellen) liegt deshalb prinzipiell unbekanntes Territorium. Anschaulich wird dies an den 2 Beispielen weiter unten.
Zu (b): Das International Panel on Climate Change (IPCC) hat einen fachübergreifenden und internationalen Konsens bzgl. der zu verwendenden Modelle gefunden. Ein qualitativ anspruchsvolles ähnliches Vorgehen in der geologisch/geochemischen Langzeitsicherheitsforschung ist bei den im Internet vorliegenden wissenschaftlichen Aktivitäten nicht zu erkennen.
Beispiel: Kapitel 4.1.4.10 "Rückhaltevermögen der Gesteine gegenüber Radionukliden" (in Empfehlungen des AkEnd) läßt die in der internationalen Fachliteratur diskutierte physikalisch-chemische Komplexität der Radionuklidrückhaltung und die mathematisch-rechnerischen Probleme unerwähnt, die entstehen, wenn man diese Komplexität berücksichtigt. Die unten aufgeführten Beispiele geben einen Eindruck davon.
Die Veröffentlichungen der Gesellschaft für Anlagen- und Reaktorsicherheit (GRS) und des Arbeitskreises "Auswahlverfahren Endlagerstandorte" stellen eine Geochemie vor, wie sie vor 2 - 3 Jahrzehnten Stand der Wissenschaft war (zur Veranschaulichung: ein aktuelles GRS-Modell im Vergleich zu einem etwa ein Jahrzehnt alten amerikanischen Modell).
In "Konzeptionelle und sicherheitstechnische Fragen der Endlagerung radioaktiver Abfälle: Wirtsgesteine im Vergleich", Synthesebericht des Bundesamts für Strahlenschutz, BfS, 2005 (im Cache) zeichnet sich ab, daß die deutsche Endlagerforschung beginnt, ihren Rückstand gegenüber der amerikanischen aufzuholen. Je mehr sie sich aber dem internationalen Standard nähert, umso tiefer gerät sie in die gravierenden Probleme, welche die geologisch/geochemische Eigendynamik für uns bereithält. Dessen ist sich das BfS offensichtlich nicht bewußt, wie folgende Aussagen aus dem Synthesebericht belegen:
aus der Kurzfassung (Seite 3):
"Von wenigen Ausnahmen abgesehen, ergibt sich aus generischen [d.h. nicht standortspezifischen (Anmerkung: J. Gruber)] Fragestellungen zur Endlagerung radioaktiver Abfälle kein grundsätzlicher Forschungsbedarf mehr. Die noch denkbaren Wissenslücken müssen endlagerspezifisch beantwortet werden. Ihre Relevanz für die Sicherheit des Endlagers kann nur mit standort- und anlagenspezifischen Sicherheitsanalysen ermittelt werden."aus 4.5 Geochemische Prozesse (Seite 141):
"Die vorhandenen Datensätze reichen definitiv nicht aus, um die geochemischen Verhältnisse in einem Endlager für unterschiedliche Standorte ... mit gleicher Belastbarkeit beschreiben zu können. ... Die Arbeiten zu einer thermodynamischen Standarddatenbank mit dem Ziel einer geochemischen Nah- und Fernfeldmodellierung sind derzeit noch im Bereich der Grundlagenforschung anzusiedeln. Die Anwendbarkeit und der Anpassungsbedarf für ein potenzielles Endlager in Deutschland können erst an Hand konkreter anlagenkonzeptioneller Vorgaben sowie nach Vorliegen von Sicherheits- und Sensitivitätsanalysen definiert werden. Endlagerspezifisch sind dann auch die Anforderungen an die Genauigkeit der geochemischen Modellierung festzulegen."aus Anhang: Fragen/Themen zu "Modellrechnungen"(Seite 171):
"Frage zu Modellrechnungen 3 (Abgrenzung zu standortspezifischen Fragen):
Antwort:
- Ist die Problematik vom generischen Standpunkt ausreichend untersucht oder
- bestehen offene Fragen, die durch weitere generische Studien untersucht werden sollen?
Die Arbeitsgruppe ist überzeugt, dass weitere generische Studien nicht zielführend sind."
Wir sind also -speziell in Deutschland- noch im Stadium der frühen Grundlagenforschung (siehe auch "Das schweizerische Endlagerkonzept", im Cache, Kurzfassung von Marcos Buser).
Beim Autobau mündete die Grundlagenforschung (beginnend mit der Entwicklung der Dampfmaschine) über 2 Jahrhunderte in eine Technik, und erst nachdem die Technik ihre Kinderkrankheiten abgelegt hatte, lieferte sie die Verläßlichkeit des heutigen Autobaus. Angesichts der hier skizzierten Probleme ist nicht zu erwarten, daß der Weg zu einem sicheren Endlager kürzer sein wird.
Ich halte es für durchaus denkbar, daß z.B. die oben erwähnte vom System selbstorganisierte Eigendynamik eine andere Beschreibung, ein anderes Verständnis verlangt, als die Geowissenschaften bisher haben. Dann könnte die heutige Wissenschaft prinzipiell keine sicheren Endlager entwerfen, die katastrophale Entwicklung der Asse wäre nicht Unfall sondern Symptom, solange der wissenschaftliche Paradigmenwechsel nicht stattgefunden hat.
1.2 Anschauliche Beispiele für die noch unbewältigte nichtlineare Dynamik: Oszillationen in Zeit und Raum
(eine detailliertere Darstellung)
Die deutsche modellgestützte Endlager-Exploration übersieht zur Zeit die hier in 2 Beispielen aufgeführten Barrierebrüche, weil ihre Modelle sie von vornherein ausschließen, indem sie -wie oben erwähnt- eine veraltete Geochemie verwenden:
1.2.1 Periodischer Bruch einer geologisch/geochemischen Barriere P. Ortoleva, 2002, Basin Reaction Transport Mechanical Model
Zusammenfassung: Eine Barriere in 2500 m Tiefe verschwindet periodisch zu unbekannten Zeiten.
Schematischer Querschnitt durch eine geologische Formation:
Die Formation ist durch zwei Barrieren begrenzt. Die eine liegt in den oberen 500 m (schwarzer Balken oben), die andere hat eine anfängliche Mächtigkeit von 250 m und liegt unterhalb 2450 m Tiefe (schwarzer Balken unten). Diese Barriere wird periodisch durch Kräfte von unten geöffnet (in der Computeranimation verringert sich ihre Mächtigkeit periodisch).
Die folgenden Fragen zum hier dargestellen Szenario sind meines Erachtens offen:
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Quicktime Movie (1.4 MB) |
1.2.2. Selbstorganisation einer Radionuklidfahne
Zusammenfassung: Eine Front von "frischem" Wasser reinigt Gestein, das zunächst infolge einer geringfügigen Leckage aus dem Endlager gleichmäßig mit Radiostrontium kontaminiert war. Die vom Gestein gelöste Kontamination sammelt sich an der Wasserfront zu einem sekundären Radionuklidlager hoher Konzentration.
x-Achse: Zellen (Poren) eines mit der Strontiumfahne gleichmäßig kontaminierten Tuffs. y-Achse: pH, Strontiumkonzentration (Einheit: 10-7 mol pro Liter Systemvolumen) in Lösung (Srl) und auf Tuffoberflächen (Srs).
Zeitschritt 0 zeigt den Zustand der Strontiumfahne vor Eindringen des frischen Wassers. Auf seinem Weg durch die Strontiumfahne schiebt dieses Wasser -wie ein Schneepflug den Schnee- das angetroffene Strontiuminventar in Form einer stetig höher werdenden steilen Welle ("Schock") vor sich her, akkumuliert also das Strontiuminventar außerhalb des ursprünglichen Endlagers. Da wir die zukünftigen geochemischen Verhältnisse außerhalb des Endlagers nicht für Jahrhunderte vorhersehen können, wissen wir nicht, ob diese Welle noch vor, d.h. außerhalb der Biospäre zum Stillstand kommt. (mehr ...) |
Zusammenfassung
Die Sicherheit von Endlagern für hochradioaktiven Abfall (HLW) ist noch Gegenstand der Forschung, die auf Arbeitshypothesen basiert. Sicherheitsgarantien, wie wir sie in der modernen Industrietechnik, Physik und Chemie geben können, kann man daher -besonders in Deutschland unverändert seit Jahrzehnten- nicht geben.
2. Transparenz, Bürgerbeteiligung und Whistleblowerschutz
E. Huang, The Future of Civic Engagement in a Broadband-Enabled World, 2010 (annotated transscript),
A. Renkamp, Beteiligunsgkompass, Bertelsmann Stiftung,
P. Nanz, M. Fritsche, Handbuch Bürgerbeteiligung - Verfahren und Akteure, Chancen und Grenzen, 2012.
Bevor man die oben beispielhaft vorgestellten neuen Modelle eingesetzt hat, ist einem eine konkrete Gefahr einer Fehleinschätzung nicht bewußt. Wiederholungen derartiger Fehler sind also bei der bislang unbeherrschbaren Komplexität der Geochemie zu erwarten. Das ist besonders gefährlich, weil nach meinen Erfahrungen der seit den späten 1970ger Jahren aufgebaute Druck von Seiten der politischen Exekutive den freien wissenschaftlichen Diskurs nicht hat aufkommen lassen.
Transparenz und Beteiligung der gesamten Fach- und allgemeinen Öffentlichkeit als Teil des Kerngeschäfts könnten zusammen mit einem Whistleblowerschutz das Sytem der "Checks and Balances" in die Endlagerforschungs- und Entwicklungsarbeiten bringen.
"Nach Rücksprache mit verschiedenen Persönlichkeiten mit wissenschaftlichem Hintergrund ist dieser Text entstanden. Ich möchte Sie gerne um Ihre Anmerkungen - falls Sie das wünschen - bitten und natürlich auch um Ihre namentliche Unterstützung. Auch eine Weitergabe an andere Personen ist erwünscht. Es wäre aus Gründen des Ablaufs der Prozeduren in der Politik gut, wenn der Aufruf Anfang kommender Woche an "die Wissenschaft" versendet würde.
- Zunächst geht der Aufruf an alle Personen, die das Manifest für den Atomausstieg unterschrieben haben. Es sind mehr als 1.200 Professorinnen und Professoren.
- Ein paar Tage später erfahren die Fraunhofer-Institute und andere Institutionen, in denen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler jeglicher Couleur sind, davon.
- Dann folgt der Hochschullehrerverband und andere Institutionen.
Ich bin sicher, dass sich viele beteiligen werden. Aber zunächst braucht die Initiative Start-Persönlichkeiten.
Durch den Aufruf soll die Bereitschaft und der Wille deutlich werden, dass sich die Wissenschaft einmischen will und wird. Es könnte daraus eine Plattform entstehen, in der die Vielfalt der wissenschaftlichen Kompetenz zum Ausdruck kommt und Vorschläge/Vorstellungen entwickelt werden, die in die Öffentlichkeit und in den politischen Raum getragen werden.
Die Initiative steht in keinem Konkurrenzverhältnis zu anderen Gruppen oder Institutionen, die sich mit der Endlagerfrage auseinandersetzen.
Alle Personen mit wissenschaftlichem Hintergrund (auch Studierende) sind aufgerufen, sich zu beteiligen."
(Quelle: Email von Wolf Schluchter zum Text, der im Oktober 2013 entstanden ist. Wolf Schluchters Email-Adresse).
Ganz analog zum Arabischen Frühling oder dem Plenum der Ökonomen könnte dies zu der notwendigen Destabilisierung des Status Quo führen, zur Beendigung der momentanen einseitigen Festlegung der Endlagerforschung und ihres -oben angedeuteten und von der deutschen Öffentlichkeit weitestgehend unbemerkten- Stillstands.
Civic Engagement, Chapter 15 des National Broadband Plan Connecting America, Federal Communications Commission.
2.2 Open Data in der Politik - Ein Modell für Open Data in der Endlagerforschung
Im Folgenden erläutern Details zu Open Data - Open Government, wie eine Öffnung ein zuvor abgeschottetes System, den Status Quo, destabilisieren. Es ist zu erwarten, daß die Endlagerforschung auf ähnliche Weise von einer Öffnung profitieren wird.
Quelle: breitband, The revolution will be facebooked, Deutschlandradio Kultur, 12.2.2011
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The power law distribution |
A. Napolitani, "Unveiling the European Open Data Strategy", TechPresident, Personal Democracy Forum, 13 December 2011
Yesterday the European Commission announced the creation of an Open Data Strategy, a set of measures aimed at increasing government transparency.
The announcement follows the move of the UK and France, the latter launching its national open data portal just last week.
The Open Data Strategy will make a general rule that all documents made accessible by public sector bodies can be re-used for any purpose, commercial or non-commercial; data will be provided in commonly-used, machine-readable formats, to ensure data can be effectively re-used.
In this time of economic crisis an open data strategy could open up new economic opportunities (and the press release states it from the headline, "turning government data into gold"): a recent study indicates that the economic gains from the opening of public sector information are around Euro 40 billion a year for the EU27. "However," states a memo with further information on the topic, "the total direct and indirect economic gains from easier PSI re-use across the whole EU27 economy would be in the order of Euro 140 billion annually."
The benefits aren't just economic, says Commissioner for Digital Agenda Neelie Kroes on her blog, explaining the move:
They improve the transparency of our democratic and public institutions. They can improve the quality of decision-making within public administrations themselves - through informed, evidence-based policymaking. And they can help those from all sectors of society - like apps that help people with disabilities find wheelchair-accessible buildings.
Today's legal proposals are in two parts. First, the Commission itself will be practising what we preach, putting our own data on a single portal, free, open, easy to use. And we are pushing the EU's other institutions and agencies to join us too.
But the most interesting message is probably the one Commissioner Kroes sent to the governments and agencies of the 27 EU countries: "My message to public authorities is clear: you don't have to wait for this package to become law. You can give away your data now - and generate revenue and jobs, and even save money from the better information and decisions that will flow."
The EU data will be released in a data portal that will serve as a single-access point for re-usable data from all EU institutions, bodies and agencies and national authorities; for the first time libraries, museums and archives will be included.
The portal is expected to launch in spring 2012.
The Open Data strategy updates a 2003 Directive on the re-use of public sector information; detailed information is provided in a Questions and Answers document.
2.3 Whistleblowerschutz
In den USA steht ein öffentlich Angestellter unter einem Whistleblowerschutz, der in allen Umweltgesetzen und dem Atomgesetz verankert ist. Ein solcher Schutz ist im deutschen Atomgesetz nicht zu finden. Es ist daher schwer für die deutsche Rechtsprechung, einen Whistleblower als solchen zu erkennen, zu benennen und zu schützen. Nach meiner Erfahrung haben sogar renommierte Rechtsanwälte abgelehnt, einen Fall von Whistlebowing aus dem nuklearen Establishment zu vertreten.
"whistleblowers are entitled to file employment discrimination cases within the U.S. Department of Labor under procedures nearly identical to the SOX law.
Additionally, the Nuclear Regulatory Commission [NRC] has implemented regulations that also prohibit discrimination against whistleblowers as a safety hazard. Under the NRC regulations codified as 10 C.F.R 50.7, utilities that discriminate against whistleblowers can be criminally prosecuted for willful violations of the Atomic Anergy Act and can be subject to various administrative sanctions - including civil penalties and license revocation. In fact, the NRC regularly investigates whistleblower-discrimination cases and regularly fines utilities that are found to have violated the rights of employee-whistleblowers."
Auszüge aus Monographien (von Stephen Martin Kohn et al., s.u.)
Whistleblower, zu deutsch in etwa: "positive Geheimnisverräter", "Tippgeber" oder auch "ethische Dissidenten"
Whistleblower machen regelwidriges Verhalten von Unternehmen, Behörden oder anderen Institutionen von innen heraus öffentlich, wie ein Schiedsrichter beim Sport, der bei Regelverstößen in die Pfeife bläst.
In Deutschland gelten Whistleblower oft als Verräter. Dagegen arbeitet das Whistleblower-Netzwerk. Dessen Chef, Guido Strack, schlägt eine Vernetzung diverser Portale und Organisationen vor, "daß man eine gemeinsame Oberfläche hat, über die die unterschiedlichen Einheiten systematisch suchbar und zugänglich sind." (Eine Art Suchmaschine fürs Hinweisgeben) (im Cache).
Quelle: Whistleblowing ist mehr als Wikileaks, breitband, Topic, Deutschlandradio Kultur, 2.10.2010
Gemeinsam stark - Gespräch mit Guido Strack vom Whistleblower Netzwerk e.V.
Quelle: breitband, Überwachung galore (im Cache), Beginn des Beitrags innerhalb der Sendung: 18:00 Minuten:Sekunden, Deutschlandradio Kultur, 15. Juni 2013. (Cache)
Vaughn geht auch auf die Unterschiede zwischen den Regelungen zum Whistleblowing im öffentlichen und im privaten Sektor ein und erläutert deren Ursachen. Ein eigenes Kapitel widmet er Whistleblowing im Bereich der nationalen Sicherheit. Dabei wird deutlich, dass es schon viele Vorgänger von Edward Snowden gab, die über durchaus ähnliche Missstände berichteten, dass aber erst unter Obama das Strafrecht als Mittel im Kampf gegen Whistleblower zu seiner vollen Entfaltung gelangte.
Der Autor beleuchtet auch die internationale Perspektive, insbesondere das britische PIDA, und zeigt, dass Gerichte auch in den USA häufig die Tendenz hatten und haben Gesetze zum Whistleblowerschutz eher restriktiv auszulegen, was den Kongress vielfach zu Nachbesserungen veranlasste, um dem von ihm intendierten Schutzstandard auch zum Durchbruch zu verhelfen. Er zeigt, wie es vor allem das Verdienst der Zivilgesellschaft, allen voran von Whistleblower-Unterstützer-Organisationen wie GAP war und ist, Betroffene zu unterstützen und genau jene Nachbesserungen vom Kongress immer wieder einzufordern und Standards weiterzuentwickeln." (Quelle: Whistler, "Buchbesprechung: The Successes and Failures of Whistleblower Laws", 2013, im Cache)
Version: 25.1.2011