Abschätzung der Gewerbesteuer-Einnahmen

aus der projektierten Windfarm Ankershagen

Dr. Joachim Gruber

jochen.gruber(at)acamedia.info

Blog dazu


Die Höhe der jährlich aufgebrachten Gewerbesteuern hängt von einer Reihe von Parametern ab:

Diese Parameter und ihre zeitliche Veränderlichkeit sind spezifisch für den Ort der Windfarm und das dort verwirklichte Geschäftsmodell.

Für den gegenwärtigen Stand unserer Diskussion ist es wichtig, ob das Gewerbesteueraufkommen in Ankershagen für die Gemeinde wesentlich sein könnte oder nicht. Die den Bürgern bisher vorgelegten vorläufigen Zahlen erscheinen mir unzureichend belegt. Insbesondere weil ich kein Fachmann bin, kann meine Abschätzung nur ein erster Schritt hin zu einer Verbesserung der gegenwärtigen Datenlage sein. Präzisere Angaben können z.B. auf Grund der Haushaltsdaten der Gemeinde Altentreptow gemacht werden, wo ähnliche Windfarmen stehen. Dies wird die Aufgabe der entsprechenden Stellen in der Ankershagener Verwaltung sein.

Wegen der genannten z. Zt. geringen Anforderungen an die Genauigkeit der Schätzung kann ich -als Nicht-Fachmann- in diesem Papier ignorieren, dass die oben genannten Parameter für die Ankershagener Windfarm andere sind als die für die Windfarmen, über welche der Bundesverband Windenergie und das Projekt deENet im Internet berichten (s. u. BWE, deENet) und von welchen ausgehend ich die Abschätzung mache.

Annahmen im Einzelnen

Definition
Wirkungsgrad = im Jahr erzeugte Strommenge / (Nennleistung * 24 Stunden pro Tag * 365 Tage pro Jahr).

I. Basis: Bundesverband Windenergie

Die folgende Publikation wurde bei der Abschätzung des Steueraufkommens in Ankershagen verwendet:

Walter Witzel,

Landesvorstand Bundesverband WindEnergie Baden-Württemberg, Januar 2011

Bundesverband WindEnergie - Landesbüro: Merzhauser Str. 177, 79100 Freiburg, Tel. 0761/611 666 20

"Windkraftprojekte bringen Geld in die kommunale Kasse."

http://www.walter-witzel.de/Gewerbe.pdf


Quelle: Bundesverband Windenergie

Abb. 1: Gewerbesteueraufkommen der projektierten Windenergiefarm Ankershagen (Nennleistung = 11 * 2.3 MW, nach Folie 11 in F. Wulschke, " Wind", 15.3. 2013), berechnet nach Abb. 1 der BWE-Publikation "Windkraftprojekte bringen Geld in die kommunale Kasse." (im Cache) Die Höhen der roten Balken sind die Ordinatenwerte der Abb. 1 der BWE-Studie, vergrößert um den Faktor F, um den die Windenergiefarm Ankershagen stärker ist als die der BWE-Studie (F = 11 * 2.3 MW / (4 * 3 MW)). Das insgesamt in 20 Betriebsjahren aufgebrachte Gewerbesteuervolumen beträgt 3.0 Millionen Euro.


II. Basis: Verbundprojekt des Kompetenznetzwerks Dezentrale Energietechnologien (deENet) mit der Universität Kassel

Die folgende Publikation wurde bei der Abschätzung des Steueraufkommens in Ankershagen verwendet:

Andre Schröder,

"Regionalökonomische Effekte aus der Nutzung von Windenergie in der Region Hannover" (im Cache)

In: deENet (Hrsg.): Arbeitsmaterialien 100EE Nr.3, Kassel (2010).

Das Projekt ist Teil vom Projekt "100% Erneuerbare-Energie-Regionen". Nach eigenen Angaben "identifiziert, begleitet und vernetzt [letzteres] Regionen und Kommunen, die ihre Energieversorgung auf lange Sicht vollständig auf Erneuerbare Energien umstellen wollen (100ee-Regionen). Derzeit gibt es bereits über 130 Landkreise, Gemeinden und Regionalverbünde in Deutschland, die dieses Ziel verfolgen - und es werden immer mehr. Das Projekt unterstützt engagierte Akteure in den Regionen durch Kommunikations-, Transfer- und Vernetzungsleistungen."

"Das Projekt [100% Erneuerbare-Energie-Regionen] wird vom Institut dezentrale Energietechnologien (IdE) durchgeführt. In der IdE-Geschäftsstelle arbeitet ein interdisziplinäres Projektteam. Gefördert wird das Projekt "100ee-Regionen" vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU), fachliche Beratung leistet das Umweltbundesamt (UBA)."


deENet-Berechnungen, Abb. 8


Abb. 2: Gewerbesteueraufkommen der projektierten Windenergiefarm Ankershagen (Nennleistung = 11 * 2.3 MW, nach Folie 11 in F. Wulschke, " Wind", 15.3. 2013), berechnet nach A. Schröder, Schätzwerte, Arbeitsmaterialien 100EE Nr. 3, Abb. 8. Die Höhen der roten Balken sind die Höhen der blauen Balken in der Abb. 8 der deEnet-Studie, vergrößert um den Faktor F, um den die Windenergiefarm Ankershagen stärker ist als die der deEnet-Studie (F = 11 * 2.3 MW / (1 MW)). Das insgesamt in 20 Betriebsjahren aufgebrachte Gewerbesteuervolumen beträgt 2.7 Millionen Euro.

III. Basis: Verbundprojekt des Kompetenznetzwerks Dezentrale Energietechnologien (deENet) mit der Universität Kassel

Die folgende Publikation wurde bei der Abschätzung des Steueraufkommens in Ankershagen verwendet:

Andre Schröder,

"Regionalökonomische Effekte aus der Nutzung von Windenergie in der Region Hannover" (im Cache)

In: deENet (Hrsg.): Arbeitsmaterialien 100EE Nr.3, Kassel (2010).


deENet-Berechnungen, Abb. 8

Abb. 3: Gewerbesteueraufkommen der projektierten Windenergiefarm Ankershagen (Nennleistung = 11 * 2.3 MW, nach Folie 11 in F. Wulschke, " Wind", 15.3. 2013), berechnet nach A. Schröder, Tatsächliche Gewerbesteuern, Arbeitsmaterialien 100EE Nr. 3, Abb. 8. Die Höhen der roten Balken sind die Höhen der dunkelroten und rosa Balken in der Abb. 8 der deEnet-Studie, vergrößert um den Faktor F, um den die Windenergiefarm Ankershagen stärker ist als die der deENet-Studie (F = 11 * 2.3 MW / (1 MW)). Das insgesamt in 7 Betriebsjahren tatsächlich aufgebrachte Gewerbesteuervolumen beträgt 2.4 Millionen Euro.

IV. Verwendete Mathematica-Programme (Mathematica Version 2.2)

Für die Berechnungen und Darstellungen der Ergebnisse wurde das Programmsystem Mathematica verwendet.



ANHANG 1: Das "100% Erneuerbare-Energie-Regionen"- Projekt (100ee)

Deutschlandkarte mit 100ee-Regionen

Quelle

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100ee Blog: Landschaft im Wandel

Jochen Mülder von der Lenné3D GmbH stellte Möglichkeiten zur Visualisierung von Landschaftsveränderungen durch erneuerbare Energie Anlagen vor. Die Visualisierung bietet die Möglichkeit konkrete Landschaftsveränderungen von Projekten realistisch darzustellen, verschiedene Varianten gegenüber zustellen und damit der Bevölkerung schon vor Beginn der Planungen zugänglich zu machen. 

Prof. Dr. Felix Ekardt von der Forschungsstelle Nachhaltigkeit und Klimapolitik in Leipzig veranschaulichte die Zusammenhänge von Energiewende, Nachhaltigkeit und Demokratie. Dabei sprach er nicht nur über den Ausbau erneuerbarer Energien und die Steigerung der Energieeffizienz, sondern stellte suffiziente Lebensstile als zentrale Option zum Klimaschutz vor.

Siegfried Thom vom Zweckverband Großraum Braunschweig stellte die wichtigsten Ergebnisse des regionalen Energie- und Klimaschutzkonzeptes für den Großraum Braunschweig vor. Ein Schwerpunkt des Vortrags lag auf der Weiterentwicklung der Windenergienutzung im Großraum Braunschweig. Die Ausweisung von Vorrangflächen für die Windenergie im Braunschweiger Land stand dabei im Mittelpunkt der Diskussion.

Die rund 25 Teilnehmer diskutierten, moderiert von Beate Fischer, über

100ee Blog: Energiekonferenz im Aller-Leine-Tal

Dr. Peter Moser, Projektleiter des 100ee-Projektes, gab ... eine Einführung in die Problematik des Klimawandels. Mit dem eindrucksvollen Bild der "Welt in unseren Händen" wies er auf die Verantwortung der Menschen gegenüber der Umwelt und weiteren Generationen hin.  Die erneuerbaren Energien und  insbesondere die 100ee-Regionen können einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten, und diese Chance müsse genutzt werden.

... in vier parallelen Themeninseln [wurde] mit unterschiedlichen Schwerpunkten diskutiert.

Besonders deutlich wurde die hohe Bedeutung der frühzeitigen Information und Einbindung der Öffentlichkeit.

Seitens der Teilnehmer wurde erneut an die Handlungsoptionen und  Verantwortlichkeiten jedes Einzelnen  appelliert ...

Veranstaltungsfoto

Quelle: auf Photo klicken

Veranstaltung "Die Energiewende findet im ländlichen Raum statt". Bericht "Projekt macht Schule" in der Kreiszeitung.

"Lindemann [niedersächsischer Minister für Ernährung, Landwirtschaft, Verbraucherschutz und Landesentwicklung] ließ keinen Zweifel daran, wo er die zentralen Schaltstellen der Energiewende sieht. „Biomasse, Windkraft, Photovoltaik oder Geothermie, Quelle der Erneuerbaren Energien ist die ländliche Region – mit allen Vor- und Nachteilen.“ Der Minister weiß, dass er größtmöglichen Zuspruch braucht und verspricht: „Neben der planerischen Vorsorge halte ich es zumindest für ebenso wichtig, die Bevölkerung vor Ort frühzeitig in alle Planungen einzubinden.“ Er sieht in der Akzeptanz den entscheidenden Punkt des weiteren Ausbaus Erneuerbarer Energien. „Ohne sie kann die Energiewende nicht gelingen“, betonte der zuständige Mann für Verbraucherschutz. Ob bei der Trassensicherung für den notwendigen Netzausbau oder möglichen Raumnutzungskonflikten, die sich mit dem Ausbau verschiedener Systeme verbinden, den betroffenen Regionen sagte Lindemann entsprechende Mitwirkungsmöglichkeiten zu."

"Und die sollen sich auszahlen, wie der Minister vorrechnete: So decke die Windenergienutzung schon heute rein rechnerisch zirka ein Drittel des niedersächsischen Stromverbrauchs ab. „In Niedersachsen stehen aktuell 5500 Anlagen mit einer Leistung von 7000 Megawatt. Mit einem Anteil von 25 Prozent der bundesweit installierten Windleistung sind wir Windenergieland Nummer eins“."


Version: 4.2.2015

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