Deutschlandfunk

Umwelt und Verbraucher

2019


Datum

Titel

TextauszŸge

16.7.2019

Germanwatch zur EU-Klimapolitik

ãAufpassen, dass es kein Greenwash wirdÒ

Ršmermann: Ursula von der Leyen hat dabei unter anderem angekŸndigt, das EU-Etappenziel, sage ich jetzt mal, fŸr die Verringerung von den Treibhausgasen bis 2030 stark zu verschŠrfen. Bisher liegt das bei 40 Prozent Reduktion. ZukŸnftig sollen es 50 bis 55 sein. Das klingt ja erst mal gut, aber ist das tatsŠchlich auch realistisch?

Caspar: Also erst mal ist das notwendig, wenn nicht noch zu wenig, und wenn wir mal uns angucken, wenn alle Staaten ungefŠhr das tun wŸrden, was die EU zurzeit tut mit den 40 Prozent, dann kommen wir so auf eine globale ErwŠrmung Ð also ungefŠhr alle Staaten machen irgendwie die gleiche Geschwindigkeit beim Klimaschutz Ð, dann kommen wir auf eine globale ErwŠrmung von drei bis vier Grad, und jetzt haben viele Akteure das mal umgerechnet, was mŸsste dann eigentlich passieren, und da kommen in der Regel Zahlen raus, die deutlich Ÿber den 50 Prozent sind und sogar bei vielen noch Ÿber den 55 Prozent, die jetzt É also das ist ja die Spannbreite, die jetzt Frau von der Leyen da vorschlŠgt. Also das geht in die richtige Richtung, ist aber wohl zur Einhaltung der Pariser Klimaziele Ð also die ist deutlich unter zwei Grad oder mšglichst 1,5 Ð noch immer nicht das Optimum.


21.8.2019

Klimaneutral fliegen Ð geht das wirklich? Interv. Jakob Graichen, …ko-Institut

Graichen: Aktuell gibt es erste Pilotanlagen, sie sind aber noch ziemlich klein. Ich hab mal eine †berschlagsrechnung gemacht: Wenn man den gesamten deutschen Luftverkehr, also alle FlŸge, die in Deutschland abheben, so versorgen wollen wŸrde und das mit Erneuerbaren Ð denn man braucht relativ viel Strom, um diesen Kraftstoff herzustellen. Und dafŸr mŸsste man die gesamte Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien in Deutschland einsetzen, um so genug Kraftstoff fŸr den deutschen Luftverkehr zu produzieren.

Ršmermann: Also alle Windkraftwerke, alle Solaranlagen, die jetzt schon existieren, mŸssten nur noch fŸr den Flugverkehr arbeiten.

Graichen: Genau, und auch noch die Wasserkraftwerke, die alten, gro§en.

Ršmermann: Kšnnte man das denn eigentlich bezahlen? Wie teuer mŸsste denn dann der Luftverkehr sein, damit man sich einen Flug nach Berlin oder vielleicht auch nach Amerika, damit man das kostendeckend herstellen kann?

Graichen: Wie viel das jetzt in gro§er Skala, wenn man tatsŠchlich das breit einfŸhren wŸrde, kosten wŸrde, ist nicht ganz klar bis jetzt. Es wird mindestens doppelt so teuer wie fossiles Kerosin, vielleicht auch drei- bis viermal so teuer, aktuell sind das die Zahlen. Das klingt jetzt erst mal viel, aber der Treibstoff hat je nach Fluggesellschaft einen Anteil von 20 bis 30 Prozent am Ticketpreis, das hei§t, wenn der sich verdoppelt, dann steigt der Ticketpreis um 10 bis 15 Prozent.

...

Graichen: man braucht ungefŠhr zwei Kilowattstunden Strom, um eine Kilowattstunde synthetischen Kraftstoff herzustellen, das hei§t, die HŠlfte geht dann erst mal verloren.  ... Dadurch [chemische Prozesse in gro§er Hšhe] tragen Flugzeuge zur Wolkenbildung bei, zu Zirruswolken, sie tragen bei zu Ozonauf- und -abbau und verschiedene Prozesse da oben, und deshalb ist der Effekt des Flugverkehrs drei- bis viermal so gro§ wie die reinen CO2-Emissionen.


19.8.2019

Klima-Serie ãDer eigene BeitragÒ

Stadt-Alltag ohne Auto

Seit sieben Jahren verzichtet eine Familie aus MŸnster auf das eigene Auto. Das klappt gut und so wirklich schwer fŠllt es keinem. Die Nachteile sind kaum spŸrbar und die Vorteile Ð besonders fŸr das Gewissen Ð Ÿberwiegen.

MobilitŠt verursache Ÿber 20 Prozent unserer privaten CO2-Emissionen