NetzneutralitŠt


Digitale Gesellschaft: Newsletter Juni 2016

Digitalcourage unterstŸtzt die Kampagne ãSave the InternetÒ.


EuropŠische Regulierungsbehšrden werden in KŸrze entscheiden, ob gro§e Telekommunikationsfirmen beeinflussen dŸrfen, was wir online tun (und nicht tun) kšnnen. Europa braucht dringend klare Regeln fŸr NetzneutralitŠt, um unsere Freiheiten und Rechte online zu schŸtzen.

NetzneutralitŠt ist das Prinzip, dass Internetprovider alle Daten gleich gut befšrdern mŸssen. Ein Internet ohne NetzneutralitŠt wŸrde bedeuten, dass Internet-Provider sich eine Rolle als TorwŠchter aneignen dŸrfen, in der sie entscheiden, welche Angebote gut erreichbar sind und welche weniger gut oder gar nicht. Das gilt es zu verhindern.

DafŸr haben wir noch Zeit bis Juli (2016). Helfen Sie mit!

Jetzt NetzneutralitŠt fordern: https://savetheinternet.eu/de/


Literatur




From: Jochen Gruber
Subject: mein Kommentar zu BEREC-Richtlinien "NetzneutralitŠt"
Date: 5. Juni 2016 15:53:26 MESZ
To: info@bnetza.de

Sehr geehrte Damen und Herren,


bitte beachten Sie meinen angehŠngten Stakeholder-Kommentar betreffend die BEREC Richtlinien zur NetzneutralitŠt.


Mit freundlichen Gr٤en,

Dr. Joachim Gruber

Physiker, Ankershagen (MV)

http://acamedia.info/sciences/J_G/


--------- ANHANG -----------------

1. Kommerzielle Praktiken

Gibt es einen Bedarf fŸr "kommerzielle Praktiken", wie zum Beispiel Zero-Rating? Kšnnten diese Praktiken deine Rechte als Endverbraucher beschrŠnken?ÊÊ

Meine Stellungnahme:ÊIch kann keinen legitimen Bedarf fŸr kommerzielle Praktiken sehen. Mein Video-Streaming oder video-on-demand muss ablaufen kšnnen, ohne dass ich bevorzugt werde.


2. Spezialdienste

2a positive/negative EinflŸsse

Was kšnnten positive und negative EinflŸsse von Spezialdiensten fŸr die zukŸnftige Offenheit und Innovation des Internet bedeuten?

Meine Stellungnahme:Ênegative EinflŸsse: Das Internet degeneriert in ein TV-Šhnliches Unterhaltungsmedium, dessen Offenheit und InnovationsfŠhigkeit von wahrscheinlich wenigen (oligopolistischen) ÊContent-Anbietern festgelegt wird. Die heutigen Mšglichkeiten des freien Internets werden nur noch von einer Untergruppe der Internet-Nutzer wahrgenommen. Damit werden letztendlich die z.Zt. angebotenen demokratischen Informations- und Mitwirkungsmšglichkeiten beschrŠnkt.


2b. ÊBedarf

Gibt es einen Bedarf fŸr Spezialdienste?

(Ein Spezialdienst ist jeder Dienst, der Ÿber das Internet angeboten wird und der seitens des Internet-Providers zusŠtzliche (technische) BerŸcksichtigung erfordert (z.B. Streaming).Ê

Unter der Regelung muss diese Optimierung objektiv notwendig sein, um die technische Erreichbarkeit des Dienstes zu ermšglichen und darf nicht einfach eine Bevorzugung des jeweiligen Angebots sein. Der Internet-Provider muss dabei sicherstellen, dass genŸgend KapazitŠt vorhanden ist, Êso dass andere Dienste dadurch nicht beeintrŠchtigt werden. Die jeweilige Notwendigkeit muss durch die nationale Regulierungsbehšrde ŸberprŸft werden. Das bedeutet, ein Spezialdienst kann nicht in eine diskriminatorische Fast-Lane ausarten.)? Welche Dienste Êsollten diese Sonderstellung bekommen?

Meine Stellungnahme:ÊIch wŸsste keine Spezialdienste zu nennen, fŸr die ich Bedarf sŠhe.


3. †berwachung des Datenverkehrs

Soll der Internet-Provider deinen Datenverkehr Ÿberwachen dŸrfen, einschlie§lich der Inhalte (z.B. durch Deep-Packet-Inspection), um so den allgemeinen Datenverkehr besser managen zu kšnnen?

Meine Stellungnahme:Ênein


4. ISP-Einflussnahme

Wie weit sollte dein Internet-Provider deinen Internet-Anschluss beeinflussen kšnnen - zum Beispiel um bestimmte DatenŸbertragungen zu drosseln oder zu bevorzugen (Video, P2P usw)?

Meine Stellungnahme:ÊInternet Service Provider soll meinen Anschluss nicht beeinflussen kšnnen


5. Info ŸberÊGeschwindigkeit, Quality-of-Service oder Traffic-Management

Welche Informationen mšchtest du Ÿber deinen bestehenden Internetanschluss bekommen (z.B. Geschwindigkeit, Quality-of-Service oder Traffic-Management)?

Meine Stellungnahme:Ê

Ich mšchte folgende Angaben haben:

a. Angabe meiner durchschnittlichen und aktuellen †bertragungsrate mit gleichzeitiger Angabe der hšchsten und niedrigsten RateÊ

(Maximum .... aktuell ... Durchschnitt ... Minimum).Ê

b. Technische BegrŸndung fŸr den aktuellen Zustand des Traffic-Managements, d.h. fŸr die gegenwŠrtige Bandbreite


6.ÊKosten bei der Innovation und niedrige HŸrden beim Marktzugang

DiversitŠt und innovative FŠhigkeit des Ecosystems Internet beruhen auf geringen Kosten bei der Innovation und niedrigen HŸrden beim Marktzugang. Das garantiert, dass jedes Unternehmen, sei es ein Startup oder ein nicht-kommerzielles Unternehmen, egal wie klein oder wie kapitalstark, das Potential hat, ein globales Publikum zu erreichen, das ebenso gro§ ist wie das der Konkurrenz. Diese treibende Kraft fŸr wirtschaftlichen Erfolg und DiversitŠt kann nur durch ein offenes, neutrales und nicht diskriminierendes Internet garantiert werden. Wenn Internet-Provider die Entscheidungen ihrer Kunden durch technisch oder škonomisch begrŸndete Diskriminierung beeinflussen, geht diese grundsŠtzliche Freiheit verloren.Ê

Meine Stellungnahme:ÊLaut der ersten PrŠambel zur Regelung der NetzneutralitŠt mŸssen alle gesetzlichen Regelungen im Licht diese Ziele beurteilt und interpretiert werden.


7.ÊArtikel 3(5) und PrŠambel 16

Die Regeln erlauben Spezialdienste nur unter ganz genau definierten Vorbehalten. Artikel 3(5) und PrŠambel 16 formulieren, dass die Optimierung der technischen Transferleistung nur dann erfolgen darf, wenn objektiv grundlegende Bestandteile des Angebotes sonst nicht mšglich wŠren. Das kann nicht der Fall sein, wenn solche Dienste auch auf dem normalen, offenen, bestmšglichem (Best Effort) Internet-Angebot funktionieren. PrŠambel 16 legt darŸber hinaus auch fest, dass Spezialdienste nicht zur Umgehung der technischen Regeln fŸr die allgemeinen NetzneutralitŠt verwendet werden dŸrfen.Ê

Meine Stellungnahme:ÊJede Abweichung von diesem Prinzip wŸrde unweigerlich den Marktzugang zusŠtzlich erschweren und so das innovative Potential des gesamten Internets schwŠchen.


8.ÊArtikel 3(3): Regelung des Datenverkehrs so neutral wie nur mšglich

Die Regulierung beinhaltet genaue Regelungen, was "zumutbares Regeln des Datenverkehrs" ist. Laut Artikel 3(3) muss die gesamte Regelung des Datenverkehrs so neutral wie nur mšglich erfolgen. Klassenbasierte Datenverkehrsregelung (Class-based Traffic Management) hindert den freien Wettbewerb, es kšnnte mšglicherweise bestimmte Anwendungen behindern oder sie beschŠdigen, es kšnnte den verschlŸsselten Datenverkehr stšren, es schafft Unsicherheit bei der Vermittlung von Inhalten durch Anwendungen oder Dienste-Anbieter, es behindert Innovation, es kann einzelnen Nutzern schaden und kann zu regulatorischer †berlastung fŸhren.Ê

Meine Stellungnahme:ÊKlassenbasiertes Datenmanagement ist dort, wo nicht-wertendes Datenmanagement ausreichen wŸrde, weder notwendig noch den VerhŠltnissen entsprechend, es ist diskriminierend und intransparent fŸr den Anwender.


9. Grenzen der Wirksamkeit von Transparenz

Transparenz, so wie es die Kommission in ihrem ersten, mittlerweile abgelehnten Entwurf der Regulierung vorschlŠgt, kann per se kein Gegenmittel gegen wettbewerbswidriges Verhalten sein.Ê

Meine Stellungnahme:ÊTransparenz kann, besonders in diesem Zusammenhang, nicht alle anstehenden Probleme lšsen.



Version: 6. Juni 2016

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