Lied to Death - Conversations with Daniel Ellsberg

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Lied To Death:

Conversations With Daniel Ellsberg On Why We Go To War"

By Arn Menconi, May 2015

Zu Tode belogen:

Gespräche mit Daniel Ellsberg darüber, warum wir in den Krieg ziehen"

Von Arn Menconi, Mai 2015


time: 2:40

I've spent a lot of time defining what I mean by "covert": What I mean is: deceptive, lying, false, in two major dimensions, I would say:

the policy is false, is deceptive. is covert what its aims are, what it's aiming at etc., and the means are covert.


It's not just the means. The policy as a whole is covert, meaning we are doing something, different purposes, different allies, different from what we claim to the public. We have a different nature. The government is different from what we think, from what they say it is and what we believe from what they say.


I'm saying now something different from what I would have understood 10 years ago. 



I have known the covert aspect for 30 - 40 years, partly from a book, by the way, called "A Short Course in the Secret War" by an early OSS and then OPC and then CIA covert operator, who used the pseudoname Christopher Felix. I looked up in the web to see what the real name of Christopher Felix is. The real name [James G. McCargar] is now known. He makes the big point about the difference -that I was describing- between secret and covert. 


From that time on I understood that CIA does covert operations that cannot be attributed to the US, are trying not to be attributable to the US, but above all not attributable to the president. ...

Zeit: 2:40

Ich habe viel Zeit damit verbracht zu definieren, was ich mit "verdeckt" meine: Was ich meine, ist: trügerisch, verlogen, falsch, in zwei wesentlichen Dimensionen, würde ich sagen:

die Politik ist falsch, ist trügerisch. ist verdeckt, was ihre Ziele angeht, worauf sie abzielt usw., und die Mittel sind verdeckt.


Es geht nicht nur um die Maßnahmen. Die Politik als Ganzes ist verdeckt, was bedeutet, dass wir etwas anderes tun, andere Ziele, andere Verbündete, etwas anderes als das, was wir der Öffentlichkeit vorgeben zu tun. Wir sind anders geartet. Die Regierung ist anders, als wir denken, anders als sie sagt und anders als wir es auf Grund dessen, was sie sagt, glauben,


Ich sage jetzt etwas anderes, als ich es vor 10 Jahren noch verstanden hätte. 


Ich kenne den verdeckten Aspekt seit 30 bis 40 Jahren, zum Teil aus einem Buch mit dem Titel "A Short Course in the Secret War" (Ein kurzer Kurs im geheimen Krieg) von einem frühen OSS-, dann OPC- und dann CIA-Agenten, der den Pseudonym Christopher Felix verwendete. Ich habe im Internet nachgeschaut, um zu erfahren, wie Christopher Felix wirklich heißt. Der richtige Name [James G. McCargar] ist jetzt bekannt. Er betont den großen Unterschied - den ich gerade beschrieben habe - zwischen geheim und verdeckt deutlich. 


Seit damals [seit 30 - 40 Jahren] weiss ich, dass die CIA verdeckte Operationen durchführt, und zwar solche, die  den USA nicht zugeschrieben werden können, die es darauf anlegen, den USA nicht zugeschrieben werden zu können, aber vor allem nicht dem Präsidenten. ...


time: 6:51

Here is the simple part: What's new to me to realize is that our government is not a government with a covert operations agency named the CIA. It's a government within which has a covert foreign policy which is different from what it says. The actual policy is covert. It's lied about -with evidence, not just by assertions- in ways plausibly, that will convince people of the lies. And that is not just because it has a covert operations agency, the CIA, which on its face is assumed to be at odds with democracy, because democracy in principle is sovereignty of the public, public has to informed as to what the alternative policies are. If you have an agency that lies to the public and acts secretly: Isn't that contradictory to democracy? Well, sort of it, in a dangerous world you have to have that. You have to have it because you need to do things that can't be acknowledged because they are criminal. They are against our ideals, they can be described as evil or murderous whether they are not, and they are for a better cause, for our benefit, they are lesser evils, but they are illegal, even in our domestic law, and in international law. So, we have to lie about them.


Zeit: 6:51

Hier ist der einfache Teil: Was mir neu ist, ist die Erkenntnis, dass unsere Regierung keine Regierung mit einer verdeckten Operationsagentur namens CIA ist. Es ist eine Regierung, die im Inneren eine verdeckte Außenpolitik betreibt, die anders ist als das, was sie sagt. Die tatsächliche Politik ist verdeckt. Man lügt über sie - mit Beweisen, nicht nur mit Behauptungen - und zwar auf eine Weise, die die Menschen von den Lügen überzeugt. Und das nicht nur, weil es eine Agentur für verdeckte Operationen, die CIA, gibt, von der man annimmt, dass sie im Konflikt mit der Demokratie steht, denn Demokratie ist im Prinzip die Souveränität der Öffentlichkeit, und die Öffentlichkeit muss darüber informiert werden, was die einzelnen politischen Alternativen sind. Wenn man eine Agentur hat, die die Öffentlichkeit belügt und im Geheimen agiert: Steht das nicht im Widerspruch zur Demokratie? Nun, irgendwie schon, in einer gefährlichen Welt muss man das haben. Man muss sie haben, weil man Dinge tun muss, die nicht eingestanden werden können, weil sie kriminell sind. Sie verstoßen gegen unsere Ideale, man kann sie als böse oder mörderisch bezeichnen, ob sie es nun sind oder nicht, und sie sind für eine gute Sache, zu unserem Nutzen, sie sind das geringere Übel, aber sie sind illegal, sogar in unserem nationalen Recht und im internationalen Recht. Also müssen wir über sie lügen.


People understand very well that in war you do things that are not legal in peacetime. It's understood. You do them to your enemies for your benefit, for your security. So you kill people, but it's not murder. In peacetime it would be murder, but in wartime it's not murder. 



People understood that when you\re fighting a dangerous enemy you've got to fight dirty, especially if he's dirty, and even if he doesn't fight dirty, he may be very strong and we have to fight dirty. So we can't be bound by legality. That's almost universally accepted in every country, not just ours. "In wartime no rules." You don't go by Marquess  of Queensbury Rules, in wartime.




How about in peacetime, what about in peacetime? Of course, the emperors have not pretended to democracy or legality. So, they don't have anything to apologize for, if they do, whatever, bound by constraint. In peacetime or wartime they say "The king rules by divine right and whatever he does is what God wanted him to do, or wants him to do to stay in power."


Die Menschen verstehen sehr gut, dass man im Krieg Dinge tut, die in Friedenszeiten nicht erlaubt sind. Das ist bekannt. Man tut sie seinen Feinden an, zu seinem Vorteil, zu seiner Sicherheit. Man tötet also Menschen, aber es ist kein Mord. In Friedenszeiten wäre es ein Mord, aber in Kriegszeiten ist es kein Mord. 


Die Menschen haben verstanden, dass man im Kampf gegen einen gefährlichen Feind schmutzig kämpfen muss, vor allem, wenn er schmutzig ist, und selbst wenn er nicht schmutzig kämpft, kann er sehr stark sein, und wir müssen schmutzig kämpfen. Wir können also nicht an die Legalität gebunden sein. Das wird in fast allen Ländern akzeptiert, nicht nur in unserem. "In Kriegszeiten gibt es keine Regeln." Im Krieg hält man sich nicht an die Regeln des Marquess of Queensbury.


Und in Friedenszeiten? Was ist mit Friedenszeiten? Natürlich haben die Herrscher nicht so getan, als gäbe es Demokratie oder Legalität. Sie haben also nichts, wofür sie sich entschuldigen müssten, wenn sie etwas tun würden, was auch immer, und sind an Einschränkungen nicht gebunden. In Friedens- oder Kriegszeiten sagen sie: "Der König regiert in göttlichem Auftrag, und alles, was er tut, ist das, was Gott von ihm verlangt, oder es ist das, was er tun soll, um an der Macht zu bleiben."


time: 10:02

What about, however, an empire that is democratic at home, that does pretend to legality, rules, and rule of law at home? ... Let's call it a "liberal empire", like the British Empire. Now, what I'm saying is: The US had a covert foreign policy. The foreign policy is not what the President or the State Department says it is. It is not ever what a public affairs officer says it is. The policy is always different from that. But I'm saying much more than the fact that I used to think (I've learnt much more than that) that it has a covert component. That's well known. They don't generally know what covert means the way I just described it. They don't understand that it means not just secret but lying, and explicitely lying. Anything secret, if it's very secret, has to be protected by some lies, such as if somebody asks you "Do you know of this report?", which you've just read or written, and you have to say "No.", because the existence of that report is secret. So to keep that secret you have to lie about what you know and what you think and so forth. But I'm saying more than that: A covert policy is not merely secret, is lying from start to finish.


Zeit: 10:02

Wie wäre es aber mit einem Imperium, das zu Hause demokratisch ist, das zu Hause Legalität, Regeln und Rechtsstaatlichkeit vorgaukelt? ... Nennen wir es ein "liberales Imperium", wie das britische Empire. Was ich damit sagen will, ist: Die USA hatten eine verdeckte Außenpolitik. Die Außenpolitik ist nicht das, was der Präsident oder das Außenministerium behauptet. Sie ist nicht immer das, was ein Pressesprecher erklärt. Die Politik ist immer anders als das. Aber ich sage mehr als dass ich früher dachte (ich habe viel mehr gelernt), dass sie eine verdeckte Komponente hat. Das ist ja bekannt. Sie wissen im Allgemeinen nicht, was verdeckt bedeutet, so wie ich es gerade beschrieben habe. Sie verstehen nicht, dass es nicht nur geheim bedeutet, sondern auch lügen, und zwar ausdrücklich lügen. Alles, was geheim ist, wenn es sehr geheim ist, muss durch Lügen geschützt werden, z. B. wenn jemand Sie fragt: "Kennen Sie diesen Bericht?", den Sie gerade gelesen oder geschrieben haben, und Sie müssen "Nein" sagen, weil die Existenz dieses Berichts geheim ist. Um das Geheimnis zu wahren, müssen Sie also darüber lügen, was Sie wissen, was Sie denken und so weiter. Aber ich sage mehr als das: Eine verdeckte Politik ist nicht nur geheim, sie ist von Anfang bis Ende verlogen.


time: 11:40

I conceive of the American foreign policy as being in the service of covert empire. Covert in two senses.

  1. And, first, let me say that the word "covert" means not only "secret" or sometimes synomymously "clandestine". But clandestine in particular sounds like secret operations, operations that you keep secret from the public. And that includes some military planning, for example, which has to be secret from the enemy. But covert implies: it's not merely secret, but it is accompanied by a cover story, a false account of every aspect of the policy, which is meant to deceive the domestic public, not merely foreigners, not merely adversaries, and may or may not be known to allies on a secret basis. But to deceive them as to what the policy is, what the targets are, what you are trying to achieve, what the interests are, the (?) of the policy, and what the means are. And above all to conceal who is running this. In the first place to conceal - I talk now about the US - that the US is responsible for events and for operations. A cover story is meant to imply that some agency other than the US government is involved here. That might be US corporations, but more likely it's a non-American element of some kind. Sometimes called "false flag", pretending to be that some other army altogether, if it's a military operation. But in general it's happening outside the direction of the US government, when in fact it is being financed, planned and directed by an agency of the US government.
  2. Second, even more secret is the facts that it is run by the president, the top, that it is controlled by a civilian authority and it is not a rogue operation by a US agency. Above all it must be dissociated from the White House, so that the president, even if it does come out that the first cover story is misleading and it was after all an American initiative, there are other cover stories and cover stories within cover stories that imply that it is not the president. If it found to be American at all, it's American other than the president. So, the president will not be accountable for this policy, will not have to defend it to Congress, will not have to run on it, if he has another election coming up. His party will not be held accountable for it, and he will not be held before history to be accountable for it.


Zeit: 11:40

Ich betrachte die amerikanische Außenpolitik als eine Politik im Dienste des verdeckten Imperiums. Verdeckt im doppelten Sinne.

  1. Und zunächst möchte ich sagen, dass das Wort "verdeckt" nicht nur "geheim" oder manchmal synonym " heimlich" bedeutet. Aber heimlich klingt vor allem nach geheimen Operationen, Operationen, die man vor der Öffentlichkeit geheim hält. Und dazu gehört zum Beispiel eine militärische Planung, die vor dem Feind geheim gehalten werden muss. Aber verdeckt bedeutet: Es ist nicht nur geheim, sondern wird von einer Tarngeschichte begleitet, einer falschen Darstellung jedes Aspekts der Politik, die die inländische Öffentlichkeit täuschen soll, nicht nur Ausländer, nicht nur Gegner, und die den Verbündeten auf geheimer Basis bekannt sein kann oder auch nicht. Aber um sie darüber zu täuschen, was die Politik ist, was die Ziele sind, was man zu erreichen versucht, was die Interessen sind, die (?) der Politik, und was die Mittel sind. Und vor allem, um zu verschleiern, wer dahintersteckt. In erster Linie zu verschleiern - ich spreche jetzt von den USA - dass die USA für die Ereignisse und Operationen verantwortlich sind. Eine Tarngeschichte soll suggerieren, dass eine andere Stelle als die US-Regierung daran beteiligt ist. Das können US-Unternehmen sein, aber wahrscheinlicher ist, dass es sich um ein nicht-amerikanisches Element irgendeiner Art handelt. Manchmal wird auch von "falscher Flagge" gesprochen, wenn es sich um eine Militäroperation handelt, bei der vorgetäuscht wird, dass es sich um eine ganz andere Armee handelt. Aber im Allgemeinen geschieht es außerhalb der Leitung der US-Regierung, obwohl es in Wirklichkeit von einer Behörde der US-Regierung finanziert, geplant und geleitet wird.
  2. Zweitens, noch geheimer ist die Tatsache, dass sie vom Präsidenten, der Spitze, geleitet wird, dass sie von einer zivilen Behörde kontrolliert wird und es sich nicht um eine Einzelaktion einer US-Behörde handelt. Vor allem muss sie vom Weißen Haus abgekoppelt werden, damit der Präsident, selbst wenn sich herausstellt, dass die erste Tarngeschichte unzutreffend ist und es sich doch um eine amerikanische Initiative handelt, dass es dann andere Tarngeschichten und Tarngeschichten innerhalb von Tarngeschichten gibt, die suggerieren, dass es sich nicht um den Präsidenten handelt. Wenn es sich herausstellt, dass es überhaupt amerikanisch ist, dann ist es ein anderer Amerikaner als der Präsident. Der Präsident wird also nicht für diese Politik zur Rechenschaft gezogen, er muss sie nicht vor dem Kongress verteidigen, er muss nicht damit kandidieren, wenn er noch eine Wahl vor sich hat. Seine Partei wird dafür nicht zur Rechenschaft gezogen werden, und er wird nicht vor der Geschichte dafür zur Rechenschaft gezogen werden.


Now, why that's so important, I'll come to in a moment. The point here is: When I call it covert, or when they call it covert, what they mean is: above all the president must not be held creditable (?), blamed for this policy, and in general, the US is not to be blamed altogether, if possible. If they are held, you have to prepare a series of falsehood.


Warum das so wichtig ist, werde ich gleich erläutern. Der Punkt hier ist: Wenn ich es als verdeckt bezeichne, oder wenn sie es als verdeckt bezeichnen, dann meinen sie damit, dass vor allem der Präsident nicht für schuldig gehalten werden darf (...), für diese Politik verantwortlich gemacht werden darf, und generell sollen die USA möglichst überhaupt nicht beschuldigt werden. Wenn sie belangt werden, muss man eine Reihe von Unwahrheiten vorbereiten.


time: 15:15

That means, you don't merely swear people to secrecy, you don't merely keep the documents relating to this, like a military plan, under lock and key and make them known only to people whose security clearance has been known to be reliable etc. , the smallest number of people altogether. All of that is true, it is secret, but it goes beyond that. It means that in these cases you absolutely prepare and plan misleading evidence as to who is running this and what it is, and why they are running it. So that if it is known, as it may often be known, that something has happened here, some people have acted, you have evidence, false evidence or misleading evidence, that it was someone other than the people who actually were running it. That starts with the president.


Zeit: 15:15

Das heißt, man schwört nicht nur Leute auf die Geheimhaltung ein, man hält nicht nur die Dokumente, die damit zusammenhängen, z.B. einen militärischen Plan, unter Verschluss und macht sie nur Leuten bekannt, deren Sicherheitsüberprüfung als zuverlässig bekannt ist usw. und zwar der kleinsten Anzahl von Personen überhaupt. All das ist richtig, es ist geheim, aber es geht darüber hinaus. Es bedeutet, dass Sie in diesen Fällen unbedingt irreführende Beweise dafür vorbereiten und planen, wer die Sache betreibt und was sie ist und warum sie betrieben wird. Wenn also bekannt wird, wie es oft der Fall sein kann, dass hier etwas passiert ist, dass einige Leute gehandelt haben, dann haben Sie Beweise, falsche Beweise oder irreführende Beweise, dass es jemand anderes war als die Leute, die es tatsächlich betrieben haben. Das beginnt mit dem Präsidenten.


The Church Report brought out a lot of this stuff, including in particular the Mongoose Operation, the regime change operation in 1962 under Kennedy. That came out in 1976. He [Church] did a series of reports, the commission wrote it in '75, '76. Some of these reports, including I think the assassination report, had come out in '75 and some came out in '76. And then there was a Pike Report at the same time ordered by the House, it was a similar investigation. That report was never officially released. It was leaked to Daniel Schorr. So it is available on the web. These were major exposees of our covert operations. 




Later again, in '75, I would say, these others were books, that was a Congressional investigation and the only real investigation of the intelligence community that there ever was.


Der Church-Report brachte vieles davon ans Licht, insbesondere die Mongoose-Operation, die Operation zum Regimewechsel 1962 unter Kennedy. Das kam 1976 heraus. Er [Church] verfasste eine Reihe von Berichten, die Kommission schrieb sie '75, '76. Einige dieser Berichte, darunter auch der Bericht über das Attentat, waren bereits '75 erschienen, andere kamen '76 heraus. Zur gleichen Zeit gab es einen Pike-Bericht, der vom Repräsentantenhaus in Auftrag gegeben wurde und eine ähnliche Untersuchung enthielt. Dieser Bericht wurde nie offiziell veröffentlicht. Er wurde Daniel Schorr zugespielt. Er ist also im Internet verfügbar. Dies waren wichtige Enthüllungen über unsere verdeckten Operationen. 


Später, '75, würde ich sagen, diese anderen waren Bücher, das war eine Untersuchung des Kongresses und die einzige wirkliche Untersuchung der Geheimdienstgemeinschaft, die es je gab.


...

time: 17:17

It led to the setting up of the so-called "Oversight Committees" Church's, which essentially now have ever since operated as public relations arms of the intelligence community. They have been totally co-opted, they are black holes of information as far as the public is concerned, and in general they defend the intelligence community, just like so many regulatory agencies are captured by the industries that they're supposedly regulating, in part by offering them great jobs. Food and Drug Administration or -what is it- the trade representatives for the president, I've just noticed, nearly all become major lobbyists afterwards for the trade associations. So likewise, the intelligence committees are basically lobbyists in the government and later for the intelligence community.


...

Zeit: 17:17

Das führte zur Einrichtung der so genannten "Oversight Committees" Church's, die seither im Wesentlichen als PR-Arme der Geheimdienste fungieren. Sie wurden völlig vereinnahmt, sie sind schwarze Löcher für die Öffentlichkeit, und im Allgemeinen verteidigen sie die Geheimdienste, so wie so viele Regulierungsbehörden von den Industrien, die sie angeblich kontrollieren, vereinnahmt werden, zum Teil indem sie ihnen ausgezeichnete Jobs anbieten. Die Lebensmittel- und Arzneimittelbehörde oder die Handelsbeauftragten für den Präsidenten, wie ich gerade feststelle, werden fast alle später zu wichtigen Lobbyisten für die Handelsverbände. Ebenso sind die Geheimdienstausschüsse im Grunde genommen Lobbyisten in der Regierung und später für die Geheimdienstgemeinschaft.


time: 18:22

We don't have a foreign policy that uses in part covert operations in peacetime as in wartime. In wartime every country has covert operations, even whether they are an empire or not. In peacetime empires have covert operations for a variety of reasons. But it goes beyond that. The purposes of our covert operations, the purposes of our foreign policy in general are different from what we say. They are not to improve our national security. 



To a large extent they endanger our national security by tolerating or provocing or promoting threats literally to our existence. Without our foreign policy there would not be five thousand Soviet missiles aimed at us that could destroy the world including us any day. Those wouldn't exist if our foreign policy was different. If our foreign policy was aimed primarily at preventing the United States from facing an existential -by which I mean survival, physical survival to the last human-  if it were aimed at preventing threats to our physical survival, it could easily have been oriented toward preventing the existence of what at one point was about 30 000 Soviet weapons. 





But that existence is a collateral accepted by our policy, it's a price of our foreign policy which is for our own benefit, not based on our security. [Ellsberg specifies this in the Introduction to "The Doomsday Machine".]


Zeit: 18:22

Wir haben keine Außenpolitik, die in Friedenszeiten teilweise verdeckte Operationen einsetzt, wie in Kriegszeiten. In Kriegszeiten führt jedes Land verdeckte Operationen durch, auch wenn es sich um ein Imperium handelt. In Friedenszeiten führen Imperien aus einer Vielzahl von Gründen verdeckte Operationen durch. Aber es geht noch weiter. Die Ziele unserer verdeckten Operationen, die Ziele unserer Außenpolitik im Allgemeinen sind anders, als wir sagen. Sie dienen nicht dazu, unsere nationale Sicherheit zu verbessern. 


Sie gefährden zu einem großen Teil unsere nationale Sicherheit, indem sie Bedrohungen, die buchstäblich unsere Existenz bedrohen, tolerieren, provozieren oder fördern. Ohne unsere Außenpolitik gäbe es nicht fünftausend auf uns gerichtete sowjetische Raketen, die jeden Tag die Welt einschließlich uns vernichten könnten. Die gäbe es nicht, wenn unsere Außenpolitik anders wäre. Wenn unsere Außenpolitik in erster Linie darauf abzielte, die Vereinigten Staaten vor einer existenziellen Bedrohung zu bewahren - damit meine ich das Überleben, das physische Überleben bis zum letzten Menschen -, wenn sie darauf abzielte, Bedrohungen für unser physisches Überleben zu verhindern, dann hätte sie leicht darauf ausgerichtet sein können, die Anwesenheit von zu einem bestimmten Zeitpunkt etwa 30 000 sowjetischen Waffen zu verhindern. 


Aber diese Existenz ist ein von unserer Politik in Kauf genommener Kollateralschaden, ein Preis unserer Außenpolitik, die zu unserem eigenen Vorteil dient und nicht auf unserer Sicherheit aufgebaut ist. (Ellsberg präzisiert dies in der Einleitung zu "The Doomesday Machine").


time: 20:17

It is not oriented toward democracy in the underdeveloped world. It is against democracy generally, with a few odd exceptions where democracy does survive ... (?). It is not for independence. No, our policy is aimed at buying dependence and assuring that these people are dependent on us and not independent. And if they act independently, we change their leadership. "Regime change" is another word for an imperial policy.




time: 21:42

In short: Clausewitz [in his book "On War"] said "War is the continuation of politics with the addition of other means.". ...


By politics he meant policy in a large sense, what is the leadership of a country trying to achieve, what's its overall policy, what is her interest in the world, not just how to win, but why you want to win, why with war at all, what you're trying to achieve by the war, what you want to happen after the war, all that. ...


Zeit: 20:17

Sie ist nicht auf die Demokratie in der unterentwickelten Welt ausgerichtet. Sie ist generell gegen die Demokratie, abgesehen von einigen wenigen Ausnahmen, in denen die Demokratie überlebt hat (?). Sie ist nicht für die Unabhängigkeit. Nein, unsere Politik zielt darauf ab, Abhängigkeit zu erkaufen und sicherzustellen, dass diese Menschen von uns abhängig und nicht unabhängig sind. Und wenn sie unabhängig handeln, wechseln wir ihre Führung aus. "Regimewechsel" ist ein anderes Wort für eine imperiale Politik.


Zeit: 21:42

Kurz gesagt: Clausewitz sagte [in seinem Buch "Über den Krieg"]: "Der Krieg ist die Fortsetzung der Politik unter Hinzuziehung anderer Mittel.". ...


Mit Politik meinte er die Politik im weitesten Sinne, was die Führung eines Landes zu erreichen versucht, was ihre allgemeine Politik ist, was ihr Interesse in der Welt ist, nicht nur, wie man gewinnt, sondern warum man gewinnen will, warum man überhaupt Krieg führt, was man durch den Krieg erreichen will, was nach dem Krieg geschehen soll, all das. ...


time: 22:59

You are trying to achieve the same kind of aims you do in peacetime, but you add -he didn't have bombing then, but now you would say bombing- you add military invasions, you add strategy, you add deployments, you add productions(?) in addition to what you do in peacetime, which is elections, alliances, marriages, you know: dynastic marriages. All the stuff you do in peacetime you do in wartime, but you add some other things. And he was thinking of, actually he was mainly an analyst of Napoleon's campaigns. Napoleon adds to dynastic marriages invasions, and he adds -by the way, he invented something new by the levee en masse, essentially a draft- he adds popular mass, not just mercenaries.

Zeit: 22:59

Man versucht, die gleichen Ziele zu erreichen wie in Friedenszeiten, aber man fügt hinzu - damals gab es noch keine Bombardierungen, aber heute würde man sagen: Bombardierungen - man fügt militärische Invasionen hinzu, man fügt Strategien hinzu, man fügt Einsätze hinzu, man fügt Produktionen hinzu(?), zusätzlich zu dem, was man in Friedenszeiten tut, nämlich Wahlen, Bündnisse, Ehen, Sie wissen schon: dynastische Ehen. All das, was man in Friedenszeiten tut, tut man auch in Kriegszeiten, aber man fügt noch einige andere Dinge hinzu. Und er dachte an, eigentlich war er hauptsächlich ein Analytiker von Napoleons Feldzügen. Napoleon fügte den dynastischen Ehen Invasionen hinzu, und er fügte - nebenbei bemerkt, erfand er mit dem levee en masse etwas Neues, im Grunde eine Wehrpflicht - er fügte Volksmassen hinzu, nicht nur Söldner.


time: 24:00

What I'm saying is: Empire is a continuation of politics with an admixture of other means, means that are not admissible in non-imperial domestic politics. They are not uncommon in the sense of murder, or bribery. They happen. But they are not legitimized, they are supposedly prosecuted or banned when you find out about them. But supposedly you have a rule of law. But in empire you add other means. Murder, invasions, other things.


Zeit: 24:00

Was ich damit sagen will, ist: Das Imperium ist eine Fortsetzung der Politik mit einer Beimischung von anderen Mitteln, Mitteln, die in der nicht-imperialen Innenpolitik nicht zulässig sind. Sie sind durchaus nicht selten im Hinblick auf Mord oder Bestechung. Sie kommen vor. Aber sie sind nicht legitimiert, sie werden angeblich strafrechtlich verfolgt oder verboten, wenn man von ihnen erfährt. Angeblich gibt es also eine Rechtsstaatlichkeit. Aber im Imperium kommen andere Mittel hinzu. Mord, Invasionen, andere Dinge.


time: 24:51

I think, I have for all these years been thinking about nuclear weapons as somewhat, by themselves, isolated from the nature of our foreign policies. And this is helpful, what we were talking about, because it's new for me to realize that among the admixture of other means that is involved not just foreign policy but very specifically our imperial foreign policy, and that means: our effective dominion over other countries that are nominally independent of us, they are not states, they are not territories, but we control -or have a very strong or powerful influence- on their politics, their regimes, their policies. Our policy is an imperial policy because it has to do with control of other countries, and not influence but control, and specifically control by means that include both military means -as in Iraq- and covert means throughout, and covert involves a heavy influence of violence.


Zeit: 24:51

Ich denke, ich habe all die Jahre über Atomwaffen nachgedacht, als etwas, das von der Art unserer Außenpolitik isoliert ist. Und das ist hilfreich, worüber wir gesprochen haben, denn es ist neu für mich zu erkennen, dass es bei der Beimischung anderer Mittel nicht nur um Außenpolitik geht, sondern ganz speziell um unsere imperiale Außenpolitik, und das bedeutet: unsere effektive Herrschaft über andere Länder, die nominell unabhängig von uns sind, sie sind keine Staaten, sie sind keine Territorien, sondern wir kontrollieren - oder haben einen sehr starken oder mächtigen Einfluss - auf ihre Politik, ihre Regime, ihre Maßnahmen. Unsere Politik ist eine imperiale Politik, weil sie mit der Kontrolle anderer Länder zu tun hat, und zwar nicht mit Einfluss, sondern mit Kontrolle, und zwar mit Mitteln, die sowohl militärische Mittel - wie im Irak - als auch verdeckte Mittel umfassen, und verdeckte Mittel schließen einen starken Einfluss von Gewalt ein.

time: 26:08

We added airplanes along with the British. So bombing, actual bombing has been a major admixture of other means, and of course the threat of air power. But not just the threat, but actually doing it. Drones, now a marvelous new invention, the kind of surveillance we have now is a new means of empire. What Ed Snowden, what Chelsea Manning showed by hundreds of thousands cables was the US as an empire, how we run much of the world, and how we find ourselves involved. But since she was only dealing with the secret level, you did get a surprising amount of assassination involved in there, and torture. But major bribery for instance, was shown at the secret level. 






Snowden comes along and shows that we are not only listening to our own citizens, and we are not only listening to our enemies, we are listening to the whole world. Why? Because we want to run the world. Surveillance is a tool of manipulation, and bribery and blackmail all over the world. That's of interest to us because we're an imperial power, and we want to run the world to the greatest extent possible to serve our major interests, including -as I say- corporate interests, but also bribery, the interests of politicians to stay in office, the interest of military to have bigger budgets etc. - a variety of interests, but they are not general national interests.


Zeit: 26:08

Wir haben zusammen mit den Briten Flugzeuge eingesetzt. Die Bombardierung, die tatsächliche Bombardierung, war also eine wichtige Ergänzung zu anderen Mitteln, und natürlich die Drohung mit der Luftmacht. Aber nicht nur die Drohung, sondern auch die tatsächliche Durchführung. Drohnen, jetzt eine wunderbare neue Erfindung, die Art der Überwachung, die wir jetzt haben, ist ein neues Mittel des Imperiums. Was Ed Snowden, was Chelsea Manning mit Hunderttausenden von Telegrammen gezeigt hat, war die USA als Imperium, wie wir einen großen Teil der Welt regieren und wie wir selbst darin verwickelt sind. Aber da sie [Chelsea Manning] sich nur mit der geheimen Ebene beschäftigte, gab es eine überraschende Menge an Attentaten und Folter. Aber die große Bestechung zum Beispiel wurde auf der geheimen Ebene nachgewiesen. 


Snowden hat gezeigt, dass wir nicht nur unsere eigenen Bürger abhören, und wir hören nicht nur unsere Feinde ab, wir hören die ganze Welt ab. Und warum? Weil wir die Welt regieren wollen. Die Überwachung ist ein Instrument der Manipulation, der Bestechung und der Erpressung in der ganzen Welt. Das ist für uns von Interesse, weil wir eine imperiale Macht sind, und wir wollen die Welt so weit wie möglich regieren, um unsere Hauptinteressen zu bedienen, einschließlich - wie ich schon sagte - Unternehmensinteressen, aber auch Bestechung, das Interesse von Politikern, im Amt zu bleiben, das Interesse des Militärs, größere Budgets zu haben usw. - eine Vielzahl von Interessen, die aber keine allgemeinen nationalen Interessen sind.


What I now realize my book is about is that in 1945 one other means was added to empires. And now something I've seen more clearly than I ever before saw once. It hasn't turned out despite Hiroshima in the eyes of our civilian leaders that we can actually explode nuclear weapons on people, especially once the Russians got nuclear weapons. It's just too dangerous, and it kills too many people at a time, even for our civilian leadership which is quite ruthless. We are willing to kill an awful lot of people indirectly and through bombing in general, but nuclear weapons -which are proposed and urged by the military which does not share this inhibition- the civilians have seen that the nuclear just kill too many people. As I say: Our bombing in World War II killed 1.7 million people, civilians, about the same as Auschwitz. 






But a nuclear weapon, one nuclear weapon dropped near 1.7 million people kills 1.7 million people, a good size nuclear weapon. We used to have 10 and 20 Mt weapons, mostly now they are smaller. But the ones we had in the 50s and early 60s, if you drop them near 10 million people, they kill 10 million people, one weapon. And we had at one point 30 000 nuclear weapons, mostly smaller than that, but thousands of that size. Too big. 




The military were willing to do it, some people in the military, not everybody, General Curtis LeMay, various others, so: few others, were willing to think of a nuclear war. The civilians weren't.


Mir ist jetzt klar, dass es in meinem Buch darum geht, dass 1945 ein weiteres Mittel zu den Imperien hinzugefügt wurde. Und jetzt habe ich etwas deutlicher gesehen, als ich es jemals zuvor gesehen habe. Es hat sich trotz Hiroshima in den Augen unserer zivilen Führer nicht herausgestellt, dass wir tatsächlich Atomwaffen auf Menschen abfeuern können, besonders nachdem die Russen Atomwaffen bekommen haben. Es ist einfach zu gefährlich, und es tötet zu viele Menschen auf einmal, selbst für unsere zivile Führung, die ziemlich rücksichtslos ist. Wir sind bereit, sehr viele Menschen indirekt und durch Bombardierungen im Allgemeinen zu töten, aber Atomwaffen - die vom Militär vorgeschlagen und gefordert werden, das diese Hemmung nicht teilt -, die Zivilisten haben gesehen, dass die Atomwaffen einfach zu viele Menschen töten. Wie ich schon sagte: Unsere Bombenangriffe im Zweiten Weltkrieg haben 1,7 Millionen Menschen, Zivilisten, getötet, etwa so viel wie Auschwitz. 


Aber eine Atomwaffe, eine einzige Atomwaffe, die in der Nähe von 1,7 Millionen Menschen abgeworfen wird, tötet 1,7 Millionen Menschen, eine Atomwaffe von beträchtlicher Größe. Früher hatten wir 10- und 20-MT-Waffen, heute sind sie meist kleiner. Aber die, die wir in den 50er und frühen 60er Jahren hatten, wenn man sie in der Nähe von 10 Millionen Menschen abwirft, töten sie 10 Millionen Menschen, eine einzige Waffe. Und wir hatten einmal 30 000 Atomwaffen, die meisten kleiner als diese, aber Tausende dieser Größe. Sie waren zu groß. 


Die Militärs waren bereit, es zu tun, einige Leute im Militär, nicht alle, General Curtis LeMay, verschiedene andere, also: wenige andere, waren bereit, an einen Atomkrieg zu denken. Die zivile Administration war es nicht.


The means that nuclear era put in the hands of our civilian leaders was the threat of nuclear weapons, usually secretly, to support imperial purposes. Usually secretly and for reasons quite different from what they told the public, when they told the public at all, they have threatened nuclear weapons. 




And what's clearer to me than it was even a year ago that in the minds of our civilian leaders the threat of nuclear weapons is quite a distinctly different instrument from the actual launching of nuclear weapons. However, it contains a risk of launching nuclear weapons, which they are willing to accept. 


So, they do accept a risk as opposed to a zero risk that this will lead to nuclear war, but they hope it's low enough that they can accept it and it serves their purposes, it serves a variety of purposes: corporate interests, but also staying in office, having allies of various kinds, satisfying the allies. Very distinctly maintaining a major hegemonic role in Europe without being an actual European power.


Das Mittel, das das Atomzeitalter unseren zivilen Führern in die Hand gab, war die Drohung mit Atomwaffen, meist im Geheimen, um imperiale Ziele zu untermauern. Gewöhnlich heimlich und aus Gründen, die sich von dem unterscheiden, was sie der Öffentlichkeit sagten, wenn sie der Öffentlichkeit überhaupt etwas sagten, haben sie mit Atomwaffen gedroht. 


Und mir ist klarer als noch vor einem Jahr, dass in den Köpfen unserer zivilen Führer die Drohung mit Atomwaffen ein ganz anderes Instrument ist als der tatsächliche Einsatz von Atomwaffen. Sie beinhaltet jedoch das Risiko des Atomwaffeneinsatzes, das sie zu akzeptieren bereit sind. 


Sie nehmen also ein Risiko in Kauf, das nicht gleich Null ist, dass dies zu einem Atomkrieg führt, aber sie hoffen, dass es gering genug ist, dass sie es hinnehmen können, und es dient ihren Zwecken, es dient einer Vielzahl von Zwecken: Unternehmensinteressen, aber auch dem Verbleib im Amt, Verbündete verschiedener Art zu haben, die Verbündeten zufriedenzustellen. Ganz klar die Aufrechterhaltung einer hegemonialen Rolle in Europa, ohne eine wirklich europäische Macht zu sein.


Nuclear weapons are critical to our economic and political dominance in Europe. In a non-nuclear age we would have influence, as we are the biggest trading nation with the biggest investments, especially early on. But we wouldn't have the degree of influence we actually do have. 


That has always been true, for reasons of cover  ..., for a variety of myths have led to our being the power along with France now and England, but the power that provides nuclear weapons to the NATO alliance.  Has NATO alliance really needed nuclear weapons? No, but we pretended that they did, and given that they did, we were the power that provided those, and we still are. The British have some nuclear weapons on the sea, on submarines, the French have some nuclear weapons. 



But there is a couple of hundered land based nuclear weapons in Europe, and they are all American.


Atomwaffen sind entscheidend für unsere wirtschaftliche und politische Vorherrschaft in Europa. In einem nicht-nuklearen Zeitalter hätten wir Einfluss, da wir die größte Handelsnation mit den größten Investitionen sind, besonders in der Anfangszeit. Aber wir hätten nicht den Grad an Einfluss, den wir tatsächlich haben. 


Das war schon immer so, aus Gründen der Tarnung ..., denn eine Vielzahl von Mythen hat dazu geführt, dass wir jetzt neben Frankreich und England die Macht sind, die dem NATO-Bündnis Atomwaffen zur Verfügung stellt.  Hat die NATO-Allianz wirklich Atomwaffen gebraucht? Nein, aber wir haben so getan, als ob sie es bräuchten, und da sie es brauchten, waren wir die Macht, die sie zur Verfügung stellte, und wir sind es immer noch. Die Briten haben einige Atomwaffen auf See, auf U-Booten, die Franzosen haben einige Atomwaffen. 


Aber es gibt ein paar Hundert landgestützte Atomwaffen in Europa, und die sind alle amerikanisch.


Poland likes them. They think of them as protecting them. Well, nuclear weapons can protect Poland from Russia only at the cost of ending life on earth. So the Poles are interested in our having a doomsday machine to keep Russians out of Poland. 



We'll never have a president, I think, I hope, who is like Curtis LeMay, who really can imagine to our profit triggering a doomsday machine. We do have, we will have, we have had presidents who for a variety of political interests, domestic and external, want a doomsday machine, because it's the only kind of nuclear machine you can have, certainly in Russia. 




We can have a few nuclear weapons to threaten anybody else, but Russia, with its nuclear weapons, we can only seek to influence by a big nuclear arsenal. That's a doomsday machine. They rather have it than not have it, even if the cost is the Russians having that as well. We've always made that choice, we are making it right now under Barack Obama. Certainly Hillary will make that choice, certainly any Republican will make that choice. 




That's true not only the next four years but I guess unless something really changes the world, eight years, ten years, sixteen years, whatever.


Polen mag sie. Sie glauben, dass sie sie beschützen. Nun, Atomwaffen können Polen nur um den Preis der Beendigung des Lebens auf der Erde vor Russland schützen. Die Polen sind also daran interessiert, dass wir eine Weltuntergangsmaschine haben, um die Russen von Polen fernzuhalten. 


Ich glaube und hoffe, dass wir nie einen Präsidenten wie Curtis LeMay haben werden, der sich wirklich vorstellen kann, zu unserem Vorteil eine Weltuntergangsmaschine auszulösen. Wir haben, wir werden, wir hatten Präsidenten, die aus verschiedenen politischen Interessen, innen- und außenpolitisch, eine Weltuntergangsmaschine wollen, denn das ist die einzige Art von Nuklearmaschine, die man haben kann, jedenfalls in Russland. 


Wir können ein paar Atomwaffen haben, um andere zu bedrohen, aber Russland mit seinen Atomwaffen können wir nur durch ein großes Atomwaffenarsenal zu beeinflussen versuchen. Das ist eine Weltuntergangsmaschine. Sie haben sie lieber, als sie nicht zu haben, selbst wenn der Preis dafür ist, dass die Russen sie auch haben. Wir haben diese Entscheidung immer getroffen, und wir treffen sie auch jetzt unter Barack Obama. Sicherlich wird Hillary diese Wahl treffen, sicherlich wird jeder Republikaner diese Wahl treffen. 


Das gilt nicht nur für die nächsten vier Jahre, sondern ich denke, wenn sich die Welt nicht wirklich ändert, acht Jahre, zehn Jahre, sechzehn Jahre, was auch immer.


And so in short: The H-bomb put the doomsday machine in the hands of American leaders and later the Russian leaders, and we had it ever since. So far the French and England have not have enough to have a doomsday machine. They don't have that much of  an independent policy anyway, because of our dominance.




We are not the worst empire, we are not the best, however you measure that. We are not an exceptional empire. We are an unexceptional empire with two differences: (1) air power and (2) thermonuclear weapons. 



The Russians have that now, too, but they are in a different situation to a large extent. They don't have a world wide empire. We do. And we have had it for a long time. Part of the way we maintain that empire is with our navy and airforce, but in particular with nuclear weapons. 


Other countries have nuclear weapons, too, but they don't have an overseas empire. We do. We maintain that overseas influence in part not by the likelihood that we will initiate nuclear war, but the possibility that we will initiate nuclear war, as a threat, and that threat is a major part of the president's policy. 



If he gave it up, he would be fired in favor of somebody who maintained it.


Kurzum: Die H-Bombe brachte die Weltuntergangsmaschine in die Hände der amerikanischen und später der russischen Führung, und seither haben wir sie. Bis jetzt haben die Franzosen und Engländer nicht genug, um eine Weltuntergangsmaschine zu erhalten. Sie haben wegen unserer Vorherrschaft ohnehin nicht viel von einer unabhängigen Politik.


Wir sind nicht das schlechteste Imperium, wir sind nicht das beste, wie auch immer man das messen mag. Wir sind kein außergewöhnliches Imperium. Wir sind ein nicht außergewöhnliches Imperium mit zwei Unterschieden: (1) Luftmacht und (2) thermonukleare Waffen. 


Die Russen haben das jetzt auch, aber sie befinden sich in einer weitgehend anderen Situation. Sie haben kein weltweites Imperium. Wir schon. Und wir haben es schon seit langer Zeit. Wir halten dieses Imperium unter anderem mit unserer Kriegsmarine und Luftwaffe aufrecht, vor allem aber mit Atomwaffen.


Andere Länder haben auch Atomwaffen, aber sie haben kein Imperium in Übersee. Wir schon. Wir erhalten diesen überseeischen Einfluss zum Teil nicht durch die Wahrscheinlichkeit, dass wir einen Atomkrieg anzetteln, sondern durch die Möglichkeit, dass wir einen Atomkrieg anzetteln, als Drohung, und diese Drohung ist ein wichtiger Bestandteil der Politik des Präsidenten. 


Würde er sie aufgeben, würde er zugunsten von jemandem, der sie aufrechterhält, gefeuert werden.


time: 37:14

You have to realize that the madman theory was in the minds of all of these presidents. It is always ..., nuclear development has always depended since the second world war, and especially since the Soviets had the chance of responding with nuclear weapons, which is since 1949/1950. So for the last 60 years then, it's not just Nixon, all of the presidents have relied on the madman theory to get their way. That's the first point. 




Second, since -and that means they weren't as mad as if they wanted to go into nuclear war, they were just pretending to be mad enough to be willing and thus get their way. They got some benefits out of it, a number of. 




However,  when I look at the actual risks they were running, which was not zero, and it was not one in a million either. It was not in several cases one in a thousand. May it was one in a hundred, may be it was ten in a hundred. I'm saying it was mad in a human sense, mad as a society, a mad society, a mad establishment, a mad administration, a mad president to be following that policies.


Zeit: 37:14

Man muss sich klar machen, dass die Verrückten-Theorie in den Köpfen all dieser Präsidenten war. Sie ist immer ..., die nukleare Entwicklung war seit dem Zweiten Weltkrieg immer davon abhängig, und besonders seit die Sowjets die Möglichkeit hatten, mit Atomwaffen zu antworten, also seit 1949/1950. In den letzten 60 Jahren haben sich also nicht nur Nixon, sondern alle Präsidenten auf die Verrückten-Theorie verlassen, um ihren Willen durchzusetzen. Das ist der erste Punkt. 


Zweitens, da - und das bedeutet, dass sie nicht so verrückt waren, dass sie in einen Atomkrieg ziehen wollten, sondern nur so taten, als wären sie verrückt genug, um willens zu sein und so ihren Willen durchzusetzen. Das hat ihnen einige Vorteile verschafft, eine Reihe von Vorteilen. 


Wenn ich mir jedoch die tatsächlichen Risiken ansehe, die sie eingegangen sind, dann war das Risiko nicht gleich Null, und es war auch nicht eins zu einer Million. In einigen Fällen war es nicht eins zu tausend. Vielleicht war es eins zu hundert, vielleicht war es zehn zu hundert. Ich sage, es war verrückt im menschlichen Sinne, verrückt als Gesellschaft, eine verrückte Gesellschaft, ein verrücktes Establishment, eine verrückte Regierung, ein verrückter Präsident, diese Politik zu verfolgen.


time: 38:36

In fact it was mad to be following an imperial policy which incorporated nuclear threats in a world where there is a possibility of a nuclear response, since 1950. Even before that it was murderous. But then, empires have always been murderous. 


But now it was species suicidal in a way that was never possible before. And I'm saying for the last 60 years this world has been in the grip of mad men, and of a mad psychosis of the public to be willing to allow them to do that.


Zeit: 38:36

In der Tat war es verrückt, seit 1950 eine imperiale Politik zu verfolgen, die nukleare Drohungen in einer Welt beinhaltet, in der die Möglichkeit einer nuklearen Antwort besteht. Schon vorher war es mörderisch. Aber Imperien waren ja schon immer mörderisch. 


Aber jetzt war es in einer Weise selbstmörderisch, wie es vorher nicht möglich war. Und ich behaupte, dass diese Welt in den letzten 60 Jahren von verrückten Männern beherrscht wurde, und von einer verrückten Psychose der Öffentlichkeit, die es ihnen erlaubte, dies zu tun.


time: 39:10

We would rather have Russia with the ability to destroy the United States as well as others along with our ability to destroy the world than to have neither of us able to destroy the world. 


That's what I'm saying. There we get right into my book [The Doomsday Machine - Confessions of a Nuclear Planner, 2017]. I say: We have always chosen a Russian nuclear massive posture along with ours, rather than to restrain ours with the benefit of restraining theirs. We don't want to restrain theirs, because it's a good excuse for having ours. We could always have chosen restraining both powers to a degree where we were no longer under a threat of total annihilation. We've never chosen that. We have always preferred them to have whatever they want, so that we could have whatever we want, which is even more.





Our foreign policy has been at the price, and the conscious price, of a development of a Soviet and now Russian capability to annihilate the US, and in fact the rest of the world. It has been at the prize of a Soviet doomsday machine, and now a Russian doomsday machine which followed ours in every respect, but is now fully the equal of ours. There are few areas of Russian economics or military or anything else, where they are the equal of ours. They don't have a navy like ours, not even remotely, they no longer have an army equal to ours, but their nuclear is equal to ours.


Zeit: 39:10

Wir hätten lieber Russland, das in der Lage ist, die Vereinigten Staaten und andere Länder zu zerstören, als dass keiner von beiden in der Lage wäre, die Welt zu zerstören. 


Das ist es, was ich sage. Damit kommen wir direkt zu meinem Buch [The Doomsday Machine - Confessions of a Nuclear Planner, 2017]. Ich sage dort: Wir haben uns immer für eine russische nukleare Großmachtstellung zusammen mit der unseren entschieden, anstatt die unsere zu begrenzen, um die ihre zu begrenzen. Wir wollen die russische nukleare Schlagkraft nicht einschränken, weil das eine gute Ausrede dafür ist, dass wir unsere haben. Wir hätten uns jederzeit dafür entscheiden können, beide Mächte so weit einzuschränken, dass wir nicht mehr von der totalen Vernichtung bedroht wären. Das haben wir nie gewählt. Wir haben es immer vorgezogen, dass sie haben, was sie wollen, damit wir haben können, was wir wollen, und das ist immer noch mehr.


Unsere Außenpolitik war der Preis, und zwar der bewusste Preis, für die Entwicklung einer sowjetischen und jetzt russischen Fähigkeit, die USA und den Rest der Welt zu vernichten. Sie war der Preis für eine sowjetische Weltuntergangsmaschine und jetzt eine russische Weltuntergangsmaschine, die der unseren in jeder Hinsicht folgte, ihr aber jetzt völlig ebenbürtig ist. Es gibt nur wenige Bereiche der russischen Wirtschaft oder des Militärs oder irgendetwas anderes, in denen sie uns ebenbürtig sind. Sie haben keine Kriegsmarine wie wir, nicht einmal im Entferntesten, sie haben keine Armee mehr, die der unseren gleichkommt, aber ihre Nuklearwaffen sind der unseren ebenbürtig.


time: 41:02

The Cold War was a covert policy. The Cold War was mistakenly presented as to what the alternatives were, what the aims were, what the interests were, what the means were, everything about it was a lie, as in the case of the Vietnam war [more in D. Ellsberg, "Papers on the War" (1972), excerpts].


Zeit: 41:02

Der Kalte Krieg war eine verdeckte Politik. Der Kalte Krieg wurde in Bezug auf die Alternativen, die Ziele, die Interessen und die Mittel falsch dargestellt, alles war eine Lüge, wie im Fall des Vietnamkriegs [mehr in D. Ellsberg, "Papers on the War" (1972), Auszüge].


time: 41:21

The danger of all-out nuclear war, leading to near extinction of the human species, is significant right now, and always has been larger than people thought, probably less than what is was earlier at the height of the Cold War, but is not zero. The possibility of nuclear winter could be made virtually zero, very close to zero, by changes that would be easy to describe and easy to accomplish, if the decision were made. Much easier to deal with than for example climate change. It could be done and should be done. 




We've been closer to nuclear war than what mostly anybody realizes in the last 40, 50 years, 70 years really. The chance is not going away, because the motives that brought us close in the past and the interests persist as before, and are generally not recognized.


Zeit: 41:21

Die Gefahr eines totalen Atomkriegs, der zum fast vollständigen Aussterben der menschlichen Spezies führen würde, ist derzeit sehr groß und war schon immer größer, als die Menschen dachten, wahrscheinlich kleiner als früher auf dem Höhepunkt des Kalten Krieges, aber sie ist nicht gleich Null. Die Möglichkeit eines nuklearen Winters könnte durch leicht zu beschreibende und leicht durchzuführende Veränderungen praktisch auf Null, ja fast auf Null reduziert werden, wenn die Entscheidung dazu getroffen würde. Das ist viel einfacher als zum Beispiel der Klimawandel. Es ist möglich und sollte getan werden. 


Wir waren in den letzten 40, 50, 70 Jahren näher an einem Atomkrieg dran, als es den meisten bewusst ist. Die Chance wird nicht verschwinden, weil die Motive, die uns in der Vergangenheit in die Nähe gebracht haben, und die Interessen nach wie vor bestehen und allgemein nicht erkannt werden.


time: 43:10

I doubt if they [the Bulletin of the Atomic Scientists] would say our awareness of what's involved in nuclear war has grown very much, especially 30 years ago, but in particular the scientific awareness has grown just in the last few years, literally five years or so, and is not generally known at all. And that may be one of the things they're looking at. The likelihood of an all-out war has not grown, if anything -as I say- it's probably diminished somewhat, but not anywhere to near zero. 





Now, what is near zero? What probability of all-out nuclear war -which could happen any minute as we speak, we're poised for it, weapons are there, they are on hair trigger alert, a false alarm could set it off at anytime. It's not a measure of capabilities that don't yet exist. They exist and they are unstable right now, just like the next train wreck, you might say, is waiting to happen. What probablitiy of that is tolerable? It doesn't require radical measures or urgent measures to take place. 



Is one in a hundred something we can live in, one in a thousand, one in a million? I would say one in a million cases of all-out nuclear war next year or in the next ten years or something, almost anything higher than zero is intolerable. But then, lots of things are intolerable, you can say. What is the priority of dealing with them?


Zeit: 43:10

Ich bezweifle, dass sie [das Bulletin of the Atomic Scientists] sagen würden, dass unser Bewusstsein dafür, was ein Atomkrieg bedeutet, sehr gewachsen ist, vor allem vor 30 Jahren. Aber insbesondere das wissenschaftliche Bewusstsein ist erst in den letzten Jahren gewachsen, buchstäblich in den letzten 5 Jahren oder so, und es ist noch nicht allgemein bekannt. Und das könnte eines der Dinge sein, mit denen sie sich beschäftigen. Die Wahrscheinlichkeit eines totalen Krieges ist nicht gestiegen, wenn überhaupt - wie ich sagte - ist sie wahrscheinlich etwas gesunken, aber noch nicht nahe Null. 


Und was ist nahe Null? Die Wahrscheinlichkeit eines totalen Atomkriegs - der in diesem Moment jede Minute stattfinden könnte, wir sind darauf vorbereitet, die Waffen sind da, sie sind auf "hair trigger alert", ein falscher Alarm könnte sie jederzeit auslösen. Das ist kein Maßstab für Fähigkeiten, die noch nicht existieren. Es gibt sie, und sie sind im Moment instabil, so wie das nächste Zugunglück nur darauf wartet, zu passieren. Welche Wahrscheinlichkeit dafür ist tolerierbar? Es erfordert keine radikalen oder dringenden Maßnahmen, die ergriffen werden müssen. 


Ist eins zu hundert etwas, mit dem wir leben können, eins zu tausend, eins zu einer Million? Ich würde sagen, einer von einer Million Fällen eines totalen Atomkriegs im nächsten Jahr oder in den nächsten zehn Jahren oder so, fast alles, was höher als Null ist, ist unerträglich. Aber es gibt viele Dinge, die unerträglich sind, das kann man sagen. Welche Priorität haben sie?


time: 45:04

I regard it as an urgent problem now, although it is not generally so regarded. It's not on our agenda. It will not be a major subject to discussion next year [2016] in the [election] campaign, no matter what I did this year. Other events in the world could make it a subject, but I can't make it a subject next year.




A nuclear weapon going off, or real fighting between with Russia breaking out in a big way will bring the subject up.


Zeit: 45:04

Ich betrachte es jetzt als ein dringendes Problem, obwohl es nicht allgemein so gesehen wird. Es steht nicht auf unserer Tagesordnung. Es wird im nächsten Jahr [2016] im Wahlkampf kein großes Thema sein, egal, was ich in diesem Jahr getan habe. Andere Ereignisse in der Welt könnten es zu einem Thema machen, aber ich kann es im nächsten Jahr nicht zu einem Thema machen.


Wenn eine Atomwaffe gezündet wird oder ein echter Konflikt mit Russland ausbricht, wird das Thema zur Sprache kommen.


time: 45:30

I don't see human species getting away with the technical ... with a lot of things, the population size, with distribution of power, especially with nuclear weapons, with climate change, while the US retains its current imperial mindset. Either the imperial mindset changes -as it has changed in various countries- or we go down. ... as it was before it's an intolerable risk to live with.



time: 46:05

You're getting me here in my scholarly research mode, my political mode as addressing the question of "does the public and the scholars in general understand as I see it from my perspective, what was going on here". I'd say: No, these scoundrels -now I may sound in the tone of voice as  though I regarded those as happy-go-lucky funny scoundrels. No, they are mass murderers that we are talking about. Sorry when I ever smile on my face here when I say this. The point of our discussion is that I'm saying "This is fucking life!" Not that it's acceptable. It's horrible, it's why the human species is drifting toward extinction, that is why we are drifting toward extinction. Do I feel happy about that? No. We are having an intellectual discussion in here -for a moment- of why I think the way I do, and my joking here is a way of fighting off despair.


Zeit: 45:30

Ich sehe nicht, dass die menschliche Spezies mit dem Technischen zurechtkommt ... mit vielen Dingen, mit der Bevölkerungsgröße, mit der Machtverteilung, vor allem mit den Atomwaffen, mit dem Klimawandel, solange die USA ihre derzeitige imperiale Denkweise beibehalten. Entweder ändert sich die imperiale Denkweise - wie sie sich in verschiedenen Ländern geändert hat - oder wir gehen unter. ... so wie es bisher war, ist es ein untragbares Risiko, damit zu leben.


Zeit: 46:05

Sie erwischen mich hier in meinem wissenschaftlichen Forschungsmodus, in meinem politischen Modus, in dem es um die Frage geht: "Versteht die Öffentlichkeit und die wissenschaftliche Welt im Allgemeinen, so wie ich es aus meiner Perspektive sehe, was hier vor sich ging". Ich würde sagen: Nein, diese Schurken - jetzt mag ich im Tonfall so klingen, als ob ich die für fröhliche, lustige Schurken halte. Nein, es sind Massenmörder, über die wir hier sprechen. Es tut mir leid, wenn ich hier immer lächle, wenn ich das sage. Der Punkt unserer Diskussion ist, dass ich sage: "So ist das verdammte Leben!" Nicht, dass es akzeptabel ist. Es ist schrecklich, es ist der Grund, warum die menschliche Spezies auf das Aussterben zusteuert, es ist der Grund, warum wir auf das Aussterben zusteuern. Fühle ich mich glücklich darüber? Nein. Wir führen hier gerade eine intellektuelle Diskussion darüber, warum ich so denke, wie ich es tue, und meine Scherze sind ein Mittel, um die Verzweiflung zu bekämpfen.


[for more see D. Ellsberg, "Roots of the Upcoming Nuclear Crisis", 2007]

[mehr in D. Ellsberg, "Roots of the Upcoming Nuclear Crisis", 2007]


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Version: 25.12.2022

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